Das Skizzenbuch immer griffbereitDeshalb kamen die Urban Sketchers nach Leverkusen

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Gemeinsam kreativer: Die Künstler tauschen sich gegenseitig aus und geben sich Tipps.

Gemeinsam kreativer: Die Künstler tauschen sich gegenseitig aus und geben sich Tipps.

Leverkusen – Freie Zeit muss man nicht mit Warten verschenken. Oder besser: Ein „Urban Sketcher“ muss das nicht. Steht er an einer Straßenbahnhaltestelle, zeichnet er was er sieht. Das Skizzenbuch, auf der jede Seite komplett anders aussieht, immer griffbereit dabei. So jedenfalls beschreiben es Carsten Tiemessen und Barbara Melchers, selbst begeisterte Zeichner, wie es ist, ein Urban Sketcher zu sein. Gleichnamig ist das weltweite Netzwerk von Künstlern, die die Städte, in denen sie leben und zu denen sie reisen, kunstvoll auf Papier festhalten. Die Mission: In ihren Zeichnungen die Welt zeigen.

Sozialpsychiatrie trifft Kunst

Einen Teil dieser Mission holte Barbara Melchers, Geschäftsführerin des Sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ), jetzt auch nach Leverkusen. Im Herzen von Wiesdorf trafen sich rund 15 Urban Sketchers der Regionalgruppe Düsseldorf/Köln zu einem sogenannten „SketchCrawl“ – einem gemeinsamen Zeichentreff, bei dem vor allem die Kolonie II Motiv für ihre Kunstwerke sein sollte. Die Ergebnisse werden bei der diesjährigen Leverkusener Kunstnacht in der Tagesstätte der SPZ ausgestellt. Getreu des Mottos „Sozialpsychiatrie trifft Kunst“.

Die Kolonie II kann man auch aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten und anschließend zeichnen.

Die Kolonie II kann man auch aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten und anschließend zeichnen.

„Dass es die Urban Sketchers weltweit gibt, schafft ein unheimlich großes Netzwerk. Gäbe es diese Gruppe nicht, wären alle, die heute hier sind, wahrscheinlich nie nach Leverkusen gekommen“, zählt Melchers die Künstler auf, die etwa aus Hilden, Krefeld oder Hürth angereist sind. Vor allem diese gemeinsamen Treffen seien schön, um sich auszutauschen und gegenseitig Tipps zu geben.

Leidenschaft und Lust

Carsten Tiemssen ist nun seit drei Jahren dabei – und einer der Profis unter den Zeichnern. „Aber egal wie erfahren jemand ist: Die Leute können hier zeichnen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“, sagt Tiemssen. Richten müssen sich die Mitglieder lediglich nach den acht Regeln eines Manifestes – das entgegen seines Namens mit Normen wie „Wir zeichnen vor Ort, drinnen oder draußen, nach direkter Beobachtung“ aber eher harmlos erscheint.

„Es ist einfach eine Sache der Leidenschaft und Lust“, fasst es Barbara Melchers zusammen. Man darf gespannt sein, in welcher Form das bei der Kunstnacht am 11. Oktober zum Ausdruck kommt.

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