Ehrenamtliche HilfeDie Gerümpel Trüppe räumt in Leverkusener Flutgebieten auf

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Wenn nötig auch mit schwerem Gerät im Einsatz: Die „Gerümpel Trüppe“ räumt in Leverkusen auf. 

Leverkusen – „Heute waren wir in Schlebusch im Einsatz und haben dort mitgeholfen 44 Keller in einem Wohnhaus leer zu räumen.“ – „Heute haben wir wieder an der Ruhlach ein wenig aufgeräumt.“ Die Facebook-Chronik der Leverkusener „Gerümpel Trüppe“ dokumentiert seit dem 22. Juli den unermüdlichen Einsatz von mittlerweile 50 freiwilligen Helfern und Helferinnen in den Leverkusener Flutgebieten. Die Fotos zeigen schlammverschmierte Menschen, erschöpft, aber glücklich in die Kamera grinsen. Zeugnisse von anstrengenden Tagen und pausenlosem Einsatz.

Seit dem 19. Juli pausenlos im Einsatz

Angefangen, erzählt Niclas Ehrenberg, habe alles am 19. Juli, fünf Tage nach der Hochwasser-Katastrophe. Jeden Tag ist die Gruppe seitdem unterwegs – in wechselnder Besetzung. Wochentags arbeiten sie von 17 bis etwa 23 Uhr – nach ihrem Feierabend.

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Die Gerümpel Trüppe.

Er sei selbst Flutopfer gewesen, erklärt Ehrenberg: „Ich war eine Zeit lang in einem Kölner Hotel untergebracht, doch anstatt nur abzuwarten, wollte ich lieber selber mit anpacken.“ Der 26-jährige Düsseldorfer habe dann gesehen, dass in Leverkusen dringend Leute gesucht wurden, „und bin dann spontan dorthin gefahren“.

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Niclas Ehrenberg

Gesellschaftlich bringt Ehrenberg sich schon lange ein, in Düsseldorf ist er politisch bei den Grünen aktiv. Mit Leverkusen fühle er sich aus persönlichen Gründen verbunden: „Ich bin fünf Jahre lang in der Stiftung »Die Gute Hand« groß geworden. Außerdem bin ich leidenschaftlicher Bayer Leverkusen-Fan!“

In Opladen warteten mehr als 40 Kellerräume auf den 26-Jährigen, die leergeräumt werden mussten. In dem Haus, so erzählt Ehrenberg, wohnten viele ältere Menschen, viele über 70. Sie hatten die Ansage bekommen, ihre Keller müssten leer geräumt werden, sonst würde der Strom nicht wieder angeschaltet werden.

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„Gerümpelkette“ nennt die Gruppe ihre Version der Menschenkette.

Also hat Niclas Ehrenberg mit anderen Freiwilligen mit angepackt. „Als wir nach fünf Stunden fertig waren und unter anderem 150 Waschmaschinen und 80 Trockner aus den Kellern geschafft hatten, haben wir gemerkt, dass wir gerne weitermachen würden. So ist dann die Gruppe entstanden: Völlig spontan, völlig aus dem Nichts.“ Seitdem teilt Ehrenberg sich mit Stephan Wahle, Felicia Thiemann und Denis Dotter die Organisation. Das Ü im Namen sei übrigens kein Rechtschreibfehler, erklärt der 26-Jährige, sondern Absicht.

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Die Koordination der Hilfsaktionen läuft hauptsächlich über die Facebook-Seite der Gruppe. Dort können sich Hilfesuchende melden. Das Angebot nehmen viele an. „Wir hätten nie gedacht, dass wir einen solchen Zuspruch erhalten, allein das zeigt ja schon: Wir haben da was geschaffen!“ Damit will die „Gerümpel Trüppe“ weitermachen, helfen, wo sie kann. Denn, was die Menschen gerade am meisten brauchten, sagt Ehrenberg, das sei Hoffnung.

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