Ein europäischer Halbmarathon

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Spendenübergabe nach vielen Läufen mit Tiina Ripatti, Rüdiger Scholz (MdL), Oberbürgermeister Uwe Richrath, EVL-Chef Thomas Eimermacher und Sportpark-Chefin Nelly Schreiner.

Spendenübergabe nach vielen Läufen mit Tiina Ripatti, Rüdiger Scholz (MdL), Oberbürgermeister Uwe Richrath, EVL-Chef Thomas Eimermacher und Sportpark-Chefin Nelly Schreiner.

Ein EVL-Halbmarathon, der in den Niederlanden, Belgien, Finnland, der Schweiz und Portugal gleichzeitig stattfindet – daran haben die Initiatoren des ersten Leverkusener Halbmarathons vor zwanzig Jahren sicherlich noch nicht gedacht. Am vergangenen Wochenende fand Samstag und Sonntag der virtuelle Spendenlauf statt, den der Sportpark als Alternative zum Halbmarathon anbot. Egal ob gehend oder laufend, zu Hause oder im Wald, egal in welchem Land, mitmachen konnten alle, die Lust hatten an dem Spendenlauf teilzunehmen. Eine Startgebühr wurde nicht erhoben, stattdessen sollten die Teilnehmenden Geld spenden, das zu hundert Prozent an das Benefizprojekt für Kinder „Power(n) für Pänz“ geht. Ziel des Projektes ist es, dass jedes Leverkusener Kind schwimmen lernen kann. Die gelaufene Distanz und die Zeit konnten die Teilnehmenden online auf der Seite des EVL-Halbmarathons eintragen, wo sie auch eine individuelle Ergebnisurkunde herunterladen konnten. Außerdem gab es wie beim „richtigen“ Halbmarathon ein kleines Starterpaket. Die Idee von Tiina Ripatti und Roman Schultes, die beiden den Halbmarathon mitorganisieren, sei anfangs etwas belächelt worden. „Es musste intern ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden“, erzählte Dieter Scholz vom Sportpark bei der gestrigen Spendenübergabe vor der Ostermann-Arena. „Wir wollten, dass die Läufer trotzdem den Halbmarathon irgendwie laufen können. Außerdem wollten wir natürlich die T-Shirts und Medaillen für den diesjährigen Lauf nicht in den Müll schmeißen müssen“, erklärte Schultes. Über die hohe erlaufene Spendensumme waren allen Beteiligten positiv überrascht. Insgesamt 17 727 Euro haben die 1300 Teilnehmenden des virtuellen Spendenlaufs erlaufen. „Mit so viel Resonanz und so einer Summe haben wir nicht gerechnet“, freute sich Schultes über die Spenden. Vor allem über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram hätten die Veranstaltenden eine große Reichweite erzielt, denn viele haben Fotos und Videos von ihren Läufen bei Facebook und Co. geteilt. Der Hauptsponsor EVL spendete 3000 Euro, der Rest kam vor allem durch private Spenden zusammen.

Wichtig war den Veranstaltenden, dass keine großen Gruppen unterwegs waren, sondern primär Einzelläufer oder Kleingruppen. 13 500 Kilometer wurden am vergangenen Wochenende von den Teilnehmenden zurückgelegt, etwa 400 Ergebnisse seien sogar noch ausstehend. Normalerweise würden die Anmeldungen für den Leverkusener Halbmarathon im März in die heiße Phase gehen, coronabedingt wurden die Anmeldungen für den 20-jährigen Jubiläumslauf jedoch im März schon gestoppt.

Wir hatten Teilnehmer in Finnland, Belgien, Holland, der Schweiz und Portugal“, erzählte Ripatti. Auch ihre Mutter war dabei – die 79-Jährige machte dafür Nordic Walking in Finnland. Und Ripatti selbst durfte dieses Jahr zum ersten Mal an der Laufveranstaltung teilnehmen, bei der sie seit vielen Jahren immer mitgewirkt. „Ich hoffe darauf, dass nächstes Jahr der Zieleinlauf wieder auf der Kölner Straße ist“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath bei der gestrigen Spendenübergabe. Auch er hat am virtuellen Lauf teilgenommen und sei genau 4910 Meter gelaufen.

Nächstes Jahr wird ein zweiter Versuch für die Jubiläumsauflage des EVL-Halbmarathons gemacht – am 13. Juni 2021 werden alle Laufbegeisterten hoffentlich wieder auf der Kölner Straße im Ziel einlaufen.

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