Einrichtung in QuettingenZonta Club hilft Mädchentreff

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Leverkusen – Auch mal jüngere Frauen unterstützen, das hat sich der Leverkusener Zonta Club vorgenommen – und umgesetzt. Präsidentin Maren Gottschalk und ihre 30 Mitstreiterinnen sammeln regelmäßig Geld für das Frauenhaus oder die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt. Die jüngste Spende floss am Mittwoch an den Nachwuchs und an eine Einrichtung, in der die schönen Seiten des Kindseins im Fokus stehen. 7777 Euro erhielt der städtische Mädchentreff Mabuka in Quettingen.

Die beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Aneta Cynkar und Naoual Moussaoui freuten sich über den unerwartet großen Betrag. Viel Geld sei das für den Mädchentreff, dem angesichts der Stadtfinanzen keine üppigen Mittel zur Verfügung stehen. Trotzdem werden in dem Container in der Kolberger Straße 20 von montags bis freitags 25 bis 45 Mädchen und junge Frauen begrüßt. Dreimal pro Woche gibt es eine Hausaufgabenbetreuung, anschließend den Offenen Treff bis 19 Uhr. Projekte mit Schulklassen stehen zweimal pro Woche auf Programm ebenso wie die „Zeit zu Zweit“. Das ist eine Art Sprechstunde, in der die Mädchen mit den Pädagoginnen über ihre Sorgen sprechen können.

Für Aktionen und Workshops setzt das Jugendhaus auf externe Profis, die als Honorarkräfte gebucht und bezahlt werden müssen. Selbstverteidigung, Deeskalation, Theater, Fotografieren gehören dazu. „Mit dem Spendengeld wollen wir jene Projekte, die wir im vergangenen Jahr zu unserem 25-jährigen Jubiläum begonnen haben, fortführen“, erzählte Aneta Cynkar. Zusätzlich sei für das kommende Jahr erstmals eine Ferienfreizeit geplant.

Der städtische Mädchentreff wurde 1989 in Opladen eröffnet. 2001 folgte der Umzug aus dem Bunker Karlstraße – daher auch der Name Mabuka als Abkürzung für Mädchentreff Bunker Karlstraße – in ein Containergebäude in Quettingen. Nur provisorisch sollte die Jugendeinrichtung dort untergebracht werden, nun sind es schon 14 Jahre. Jugendamtsleiterin Angela Hillen versicherte, die Suche nach einer neuen Unterkunft sei nicht aufgegeben worden: „Wir weisen die Kollegen aus der Gebäudewirtschaft immer mal wieder darauf hin.“ Geeignete Räume oder städtische Grundstücke sind aber Mangelware.

Gemütlich eingerichtet ist das Provisorium aber allemal. Täglich werden Essensspenden geliefert, die die Mitarbeiterinnen zusammen mit den Mädchen zu Mittagessen verarbeiten. Eine Sofaecke lädt zum Verweilen ein, es gibt einen Billardtisch, Bücher, Gesellschaftsspiele und ein Außengelände. Im Computerraum dürfen die Besucherinnen im Internet surfen – und lernen nebenbei, wie sie ihre Privatsphäre bei Facebook und Co. schützen können. Austoben können sich die Mädchen zudem im Tanzsaal mit Spiegel und Musikanlage.

Auch wenn die offene Jugendeinrichtung eine elternfreie Zone ist, legen die Mitarbeiterinnen Wert darauf, Mutter oder Vater kennenzulernen. „Wenn ein neues Mädchen in unsere Einrichtung kommt, laden wir gerne die Eltern ein“, so Naoual Moussaoui. Sie und ihre Kollegin begleiten Jugendliche auf Wunsch zum Frauenarzt oder ins Jobcenter. Der Mädchentreff sei eine Anlaufstelle nicht nur für die vielen Stammgäste, sondern auch für deren Freundinnen, die sich bei bestimmten Problemen an die Mitarbeiterinnen wenden.

Eine Besonderheit ist, dass es bundesweit nur vier Mädchentreffs in kommunaler Trägerschaft gibt. Auch das ein Grund, warum sich der Zonta Club entschloss, erstmals eine städtische Einrichtung zu fördern. Die 7777 Euro sind bei zwei Terminen gesammelt worden. Im November organisierte das Frauennetzwerk ein Benefizkonzert im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich; im Dezember verkauften die Mitglieder auf dem Altenberger Weihnachtsmarkt selbst hergestellte Spezialitäten.

Kontakt: Mädchentreff Mabuka, Kolberger Straße 20, ☎ 02171/5 39 39

maedchentreff@stadt.leverkusen.de

www.zonta-leverkusen.de

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