Electro in LeverkusenHeiße Beats beim Sonnenbrandfestival im Neulandpark

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Die DJs werden von den Veranstaltern des Sonnenbrandfestivals im Neulandpark persönlich ausgesucht, damit die Electro-Mischung stimmt.

Die DJs werden von den Veranstaltern des Sonnenbrandfestivals im Neulandpark persönlich ausgesucht, damit die Electro-Mischung stimmt.

Leverkusen – Knallende Sonne, strahlend blauer Himmel, schon in den frühen Morgenstunden mehr als 30 Grad Durchschnittstemperatur – das Sonnenbrandfestival konnte am Samstag im Neulandpark seinem Namen alle Ehre machen. Mit Beats aus den Musikrichtungen House, Techno und Hardstyle feierten sich die Besucher unter freiem Himmel durch das Wochenende und setzten so die Leverkusener Marke im deutschen Festivalsommer.

Genau das war auch die Absicht, wie Marco Münzer, Organisator der Veranstaltung, berichtete. Während seines Studiums im Bereich Eventmanagement hatte er seinen jetzigen Co-Organisator Jonas Waldecker kennengelernt. Gemeinsam fiel ihnen auf, dass es sich in Leverkusen gerade für die jüngeren Generationen nicht sonderlich gut feiern lässt und viele auf Köln und Umgebung ausweichen müssen, um geeignete Veranstaltungen zu finden. Das erste Sonnenbrandfestival sollte 2017 eine Alternative bieten.

Seitdem steigt das musikalische Event jedes Jahr und ist dabei stetig gewachsen. Längst sind nicht mehr nur Freunde und Bekannte der beiden Macher zu Gast, sondern ein bunt gemischtes Publikum aus ganz NRW. Im Durchschnitt sind die Besucherinnen und Besucher irgendwo in der Mitte ihrer Zwanziger. Aber auch unter und über dieser Altersgrenze ließen sich einige Electroliebhaber auf dem Sonnenbrandfestival finden.

Während tagsüber durchschnittlich rund 200 Gäste das Gelände rund um die große Bühne im Neulandpark bevölkerten, rechneten die Veranstalter für den abendlichen Auftritt der beiden Headliner David Puentez und Fabian Farell sogar mit einem Ansturm von bis zu 800 Festivalgängern.

Vielfalt bei den Acts

Die DJs suchen die beiden Organisatoren gemeinsam mit ihrem Festivalgremium besonders sorgfältig aus. „Für uns zählen nicht die Likes der DJs, da muss eher eine persönliche Note dabei sein. Wir wollen auch mögen, wer hier spielt“, erklärte Münzer. Eine sinnvolle Art der Programmgestaltung, denn immerhin haben er und Waldecker gemeinsam selbst schon einiges an Festivalerfahrung sammeln können und haben somit ihr musikalisches Gehör bestens geschult.

Durch dieses Verfahren sind verschiedene Acts zusammengekommen, die unterschiedliche Genres vertreten und so ein breites Besucherspektrum ansprechen konnten. Wem House zum Beispiel nicht so sehr liegt, der musste meistens nur ein oder zwei Stunden warten, bis der nächste Act mit einem anderen Stil starten würde. Und diese Zeit ließ sich immerhin auch perfekt für eine kleine Verschnaufpause an den verschiedenen Verpflegungsständen auf dem Festivalgelände nutzen. Die Stimmung war somit durchweg gut. „Es ist echt schön, mir gefällt es sehr gut hier – für nächstes Jahr sollte es nur ein paar mehr Sonnenschirme geben“, merkte Jacqueline Huptas, eine der Festivalbesucherinnen an.

Tatsächlich hatten die Veranstalter in diesem Jahre schon fast ein bisschen zu viel Glück mit dem Wetter. In den Nachmittagsstunden versammelten sich die meisten Besucher angesichts der Hitze gemeinsam unter Pavillons und Schirmen.

Wird es denn ein nächstes Mal geben? Marco Münzer hofft zumindest darauf: „Das hat irgendwann mal als so eine »Lass’ mal machen«-Aktion angefangen und ist dann immer mehr gewachsen. So langsam aber sicher werden wir auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und können immer mehr Besucher anziehen, da wollen wir natürlich nicht aufhören.“

Privatinitiative

Der Elan des Teams sichert gleichzeitig die Existenz des Festivals: Die beiden Freunde und Kollegen haben die Veranstaltung mit ihrem eigenen Privatkapital aus dem Boden gestampft und halten weiterhin selbst den Kopf hin, wenn etwas schiefgehen sollte.

Vielleicht ist es aber gerade dieser persönliche und familiäre Aspekt, der das Sonnenbrandfestival in Leverkusen so schön macht. Es ist das einzige Festival seiner Art in der Stadt und schafft durch sein Vorbild möglicherweise bald eine Nische für ähnliche Events. Den Besuchern sah man nämlich eines ganz klar an: Die Leverkusener können und wollen gerne feiern. Auch mit Sonnenbrand.

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