Engpass in Leverkusen-SteinbüchelNeubau lässt nur 93 Zentimeter Platz für Fußgänger

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Die Neubauten an der Straße Am Steinberg ragen weit bis in den Gehweg hinein. Die Stadtverwaltung hält dies für rechtens.

Leverkusen – Der Neubau ragt weit in den Bürgersteig hinein, an einer Stelle, an der die ohnehin schon enge Straße Am Steinberg im Osten des Ortsteils Steinbüchel auch noch eine leichte Kurve nimmt. Knapp einen Meter ist der Gehweg an der nicht wenig befahrenen Straße damit noch breit, genau 93 Zentimeter ergibt das Nachmessen an der engsten Stelle. Ist das denn noch erlaubt? Dafür soll es eine Baugenehmigung geben?

Ortskundige zweifeln daran, fragen bei der Stadtverwaltung nach und wollen es nicht glauben: Ja, es gibt dafür eine gültige Baugenehmigung. Was die Stadtverwaltung Leverkusen auch noch einmal auf Anfrage der Redaktion „Leverkusener Anzeiger“ bekräftigt: Die Baugenehmigung sei rechtens, der zurzeit entstehende Neubau befinde sich komplett auf dem Grundstück des Eigentümers, die Bebauung sei in dieser Form zulässig.

Was bei genauer Betrachtung am Ort nur wundern lässt. Mag dies auch mal eine ruhige Straße im äußersten, ländlichen Osten Leverkusens gewesen sein, Verkehr gibt es hier genug: Die Verbindung von der Steinbücheler Straße zum Wohnpark Steinbüchel (vormals Derr-Siedlung) ist ohnehin gut befahren, in den vergangenen Jahren sind eine Kita und eine neue Feuerwehr- und Rettungswache an der Straße hinzugekommen, auch Linienbusse passieren die Stelle.

Dennoch gibt es den 93-Zentimeter-Engpass, der nicht allein zum Problem wird, wenn sich eine Familie mit Kinderwagen und ein Rollstuhlfahrer auf dem einzigen Gehweg an dieser Straße begegnen. Wo bleibt an dieser Stelle die Verkehrssicherheit?

Tempo 30, mehr ist nicht drin

Auch das hat die Stadtverwaltung geprüft, und der Fachbereich Straßenverkehr bestätigt es noch einmal nach erneuter Inaugenscheinnahme: Ja, der Gehweg ist hier sehr eng, aber doch nur über eine Strecke von etwa 30 Meter. Und schließlich gebe es hier ja schon eine Tempo-30-Regelung, um die Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit zu bewegen, so das Urteil der Behörde. Ein breiterer Gehweg sei an dieser Stelle auch nicht drin, sonst werde ein Begegnungsverkehr auf der Straße Am Steinberg unmöglich.

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Da auch auf der anderen Seite der Straße die privaten Grundstücke unmittelbar bis an die Fahrbahn heranreichen, ist keine Alternative zu dem verengten Gehweg möglich. Fußgänger haben Pech und müssen sich künftig mit der Gefahrenstelle abfinden.

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