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Erdgasversorgung in LeverkusenÜber 40.000 Geräte müssen umgestellt werden

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Parallel zur Umstellung aller Haushalte auf Erdgas H wird rund um die Stadt eine Pipeline gelegt. Hier die Baustelle in Hummelsheim.

Leverkusen – Während der Bau der Erdgas-Pipeline rund um die Stadt für mancherlei Ärger sorgt, läuft sich eine Truppe warm, um die Umstellung des kompletten Gasnetzes auf das hochkalorische – und daher mit dem Kürzel H versehene – Erdgas durchzuziehen. Ein Mammutprojekt, das nach heutiger Planung im Jahr 2029 abgeschlossen sein wird: Dann kommt der Leichlinger Westen dran. Am Donnerstag skizzierte Stephan Pütz von der Rheinischen Netzgesellschaft die nächsten Schritte, denn in einem Monat will die Tochterfirma diverser Versorger – dazu zählt auch die EVL – den ersten Schwung Briefe an die Haushalte in Leverkusen verschicken und sie auf die unabdingbare Umstellung von niederländischem auf russisches Erdgas vorbereiten.

Für den Projektleiter bei der Netzgesellschaft ist der Switch von rund einer Million Kunden im Sprengel seines Unternehmens eine ganz große Sache, die mit größter Sorgfalt vorbereitet werden muss. Dazu gehört viel Information, die auf einer eigens aufgebauten Seite im Internet bereitgestellt wird. Dort steht auch, dass die Umstellung die Kunden nichts kostet. Weil man aber auch in der Kölner Zentrale der RNG weiß, dass nicht jeder sich über alles im Netz informiert, wird auf Briefe, Broschüren und ein Infomobil gesetzt. Es soll nach dem Jahreswechsel in der Stadt Station machen. Denn ab Februar wird es ernst.

Holland-Gas gibt es nicht mehr

In Leverkusen müssen 41.600 Gasgeräte umgestellt werden, weil das seit Jahrzehnten ausgebaute Groninger Feld nicht mehr zur Verfügung stehen wird: Dort sei die Erdbebengefahr so groß, dass man kein Gas mehr fördern will, sagte Projektleiter Pütz zu den Hintergründen. Das zieht den Abschied vom „low caloric“, als Erdgas L, nach sich.

Weil die Gasleitungsnetze ganz anders gestrickt sind als die sichtbare Infrastruktur, werde sich mancher wundern, warum er noch nicht drankommt, obwohl gegenüber schon Therme oder Heizkessel umgestellt sind, hieß es im Wiesdorfer City-Point, wo die EVL für die Kunden ansprechbar ist. Das sei aber nur eine typische Frage. Eine andere betrifft die Geräte. Nicht jedes wird sich mehr mit den neueren, wegen der größeren Energiedichte kleineren Düsen oder kleineren Brennerlanzen ausrüsten lassen: „Wenn ein Gerät älter ist als 35 Jahre, wird es sehr schwierig“, sagte Pütz voraus. Dann müsse Ersatz her. Tipps in allgemeiner Form könne man von den Technikern erwarten, die sich die Geräte vor der Umstellung anschauen.

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Wann sie kommen, steht in den Briefen der RNG, die ab dem 7. November verschickt werden. Darin enthalten ist auch eine Persönliche Identifikationsnummer, damit die Kunden auch sicher sein können, dass da kein Gauner im Blaumann vor der Tür steht und in den Keller oder in die Küche will.

www.meine-erdgasumstellung.de

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