Ex-Kicker besucht den BunkerKisten schleppen statt Gegner umgrätschen

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Schleppen für den guten Zweck: Jens Nowotny (links) und Dieter März vom Verein „Mutige Kinder“ brachten den Kindern im Jugendzentrum Bunker gespendete Lebensmittel.

Schleppen für den guten Zweck: Jens Nowotny (links) und Dieter März vom Verein „Mutige Kinder“ brachten den Kindern im Jugendzentrum Bunker gespendete Lebensmittel.

Leverkusen  – Es ist ja nicht so, als habe Jens Nowotny noch nichts auf dem Buckel und wenig Erfahrung mit schweren Dingen. Im Gegenteil: In 48 Länderspielen – darunter Partien bei zwei Europameisterschafts-Endrunden sowie einer Weltmeisterschaft – stand er für die deutsche Fußballnationalmannschaft auf dem Platz. Zudem absolvierte er weit über 320 Bundesligaspiele für den Karlsruher SC und Bayer 04 Leverkusen. Am Montag aber musste auch er dann eingestehen: „Mehr geht nicht. Ist zu schwer.“

Immerhin: Der ehemalige Innenverteidiger und Libero Jens Nowotny meinte damit nicht etwa die nächste Blutgrätsche oder das nächste krachende Kopfballduell gegen einen gegnerischen Stürmer, sondern die Lebensmittelpakete, die er am Bunker Manfort verteilte. Die schleppte er nämlich mit mehreren anderen Erwachsenen in die Jugendeinrichtung – und merkte schnell: „Eine Kiste allein ist schon so schwer – für mehrere Kisten brauche ich dann schon die Handkarre.“

Nowotny ist Botschafter

Und das tat er offensichtlich sehr gerne. Denn Jens Nowotny ist Botschafter des Vereins „Mutige Kinder“, dessen Mitgliedern es darum geht, Kinder und Jugendlichen, denen daheim Gewalt widerfährt oder die aus bedürftigen Familien kommen, zu helfen. Weil im Bunker Manfort an der Dr.-August-Blank-Straße viele davon ein- und ausgehen, kooperiert der Verein um Jens Nowotny nun schon seit Jahren mit dem dortigen von Reiner Hilken geleiteten Team. Und spendete nun Hilfspakete in einem Wert von 3000 Euro.

In den Kartons befanden sich vor allem Lebensmittel, die lange haltbar sind, „damit die jeweiligen Familien auch ein wenig Vorrat haben“, erklärte Hilken. Insgesamt 66 Pakete werden in diesen Tagen an den Bunker geliefert. Nowotny und sein Vereinskollege Dieter März lieferten quasi den ersten Schub ab.

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Danach werden die Kisten nach einem detaillierten System an die Jugendlichen und deren Familien verteilt: Die Empfänger melden sich telefonisch an, besorgen sich eine entsprechende Bescheinigung über ihre Bedürftigkeit – und kommen dann zu einem verabredeten Zeitpunkt zum Bunker, um die Spende in Empfang zu nehmen.

Anschließende Fragerunde

Die Lieferung der Pakete war an diesem Tag indes nicht der einzige Höhepunkt für all diejenigen, die es mit dem Bunker halten. Zusätzlich zu den Lebensmitteln gab es für die Kinder, die da waren, auch noch einen Portion Eis sowie eine anschließende Fragestunde im sonnigen Freien mit Jens Nowotny. Dabei konnte der sich dann wieder ganz dem Fußball widmen.

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