Explosion in LeverkusenStörfallexperte untersucht Unglück am Sondermüllofen

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Wie konnte es dazu kommen? Mit Christian Jochum versucht nun ein weiterer Experte, den Ursachen für die Explosion am Bürriger Sondermüllofen zu ergründen.  

Leverkusen – Ein weiterer Gutachter versucht, die Ursache für die Explosion am Bürriger Sondermüllofen zu finden. Am Donnerstag berichtete der Betreiber Currenta von der Nominierung eines Teams um den Störfallexperten Christian Jochum. Der Professor war viele Jahre lang Leiter der Störfallkommission und hat sich kurz nach der Katastrophe am 27. Juli auch schon – sehr zurückhaltend – öffentlich zu dem Vorfall geäußert.

Nun soll Jochum mit seinem Team ein Begleitgutachten zu der Explosion und dem nachfolgenden Großbrand erstellen, bei dem sieben Personen zu Tode kamen und weitere 31 verletzt wurden. Sein Auftrag umfasse die Aufarbeitung der „übergreifenden sicherheitstechnischen Prozesse und Abläufe der Currenta im Kontext des Explosionsereignisses am 27. Juli in Tank 3 des Tanklagers“, hieß es beim Chempark-Betreiber.  

Anregung der Bezirksregierung

Mit der Bestellung Jochums folgt Currenta einer Anregung der Kölner Bezirksregierung, also der Aufsichtsbehörde für Betrieb und Bau der Sondermüll-Verbrennungsanlage. „Die Unterstützung durch Professor Jochum und sein Team ist wichtig, um sicherzustellen, dass aus der Aufarbeitung des Ereignisses die richtigen Schlüsse gezogen werden und Eingang in die Prozesse und Abläufe der Currenta finden. Überprüft werden daher auch die Maßnahmen zu Wiederinbetriebnahme der Anlage“, kommentierte Currentas Technik-Geschäftsführer Hans Gennen die Bestellung des unabhängigen Gutachters.

Jochum solle „auch Fragen und Sorgen der Öffentlichkeit in seine Arbeit einbeziehen. Seine Ergebnisse werden wir öffentlich zugänglich machen“, ergänzte Gennen. Jochum sei „ein hervorragender Fachmann mit einem exzellenten Ruf und großer Erfahrung“.

Der Ofen soll wieder in Betrieb gehen

Für Jochum liegt es nach seinen Aussagen vom Donnerstag auch auf der Hand, dass die Anlage wieder in Betrieb geht: Er zeigte sich überzeugt, „dass wir die Aufarbeitung des Ereignisses und den Weg zur Wiederinbetriebnahme erfolgreich mitgestalten können. Unser Hauptaugenmerk wird darauf liegen, dass die öffentlichen Belange zu jeder Zeit gewahrt werden.“ Der Wissenschaftler betonte aber auch,  dass es wichtig sei, „dass Currenta auch in Zukunft offen und transparent über die Aufarbeitung dieses Ereignisses kommuniziert“, so Jochum weiter.

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Was aus Sicht des Unternehmens mitzuteilen ist, steht auf der Internetseite zur Explosion www.currenta-info-buerrig.de. Dort kann auch der Nachbarschafts-Newsletter abonniert werden.  

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