Fahrplan für die Leverkusener KulturIm zweiten Halbjahr soll es weiter gehen

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Krisenstabsleiter Marc Adomat mit Atemschutzmaske

Krisenstabsleiter Marc Adomat mit Atemschutzmaske

Leverkusen – Demonstrativ Zusammenstehen, wenn man eigentlich nicht zusammen irgendwo stehen darf. Kulturdezernent Marc Adomat und Thomas Helfrich, Chef der Bayer Kultur, haben dafür folgende Lösung gefunden: Ein Treffen mit Journalisten auf dem Rathausvorplatz, gut durchlüftet, mit Sicherheitsabstand und Mundschutz.

Krise gemeinsam meistern

„Es war uns wichtig, hier gemeinsam zu stehen und zu zeigen, dass wir die Krise im Kulturbereich gemeinsam meistern wollen“, sagt Adomat durch blau-weiß-karierten Stoff. Denn klar ist: Die Corona-Pandemie betrifft die städtische wie die Bayer Kultur gleichermaßen. „Unser Geschäft ist es, die Menschen zusammen zu bringen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Und genau das geht im Moment nicht“, sagt Helfrich.

Keine Nachteile für Ticketkäufer

Für beide gilt als oberstes Ziel: Keiner ihrer Kunden soll dabei einen Nachteil haben. „Wir wollen soweit es möglich ist für alle Veranstaltungen Nachholtermine festlegen“, sagt Adomat. Für konkrete Termine wartet er noch die Anweisungen der Landes- und der Bundesregierung ab. Tickets würden auf keinen Fall ersatzlos verfallen, ob man mit Gutscheinen oder Erstattungen operieren werde, sei noch in Arbeit. Fertig sei dagegen das Programm für die Spielzeit 2020/21 – das Leben muss schließlich weiter gehen.

Verlässlichkeit schaffen

Die Bayer Kultur plant die Nachholtermine für das eigentlich spielfreie zweite Halbjahr. „Wir haben beschlossen, die Spielzeit 2019/2020 vorzeitig zu beenden“, sagt Helfrich durch eine schwarze Hightech-Maske. „Uns blutet das Herz, aber irgendwann muss man zur vernünftigen Planung aller schauen, was das Beste ist.“ Und das sei: Verlässlichkeit schaffen. Ab Ende August sollen im Erholungshaus wieder Veranstaltungen stattfinden, gegebenenfalls mit veränderter Bestuhlung, die ohnehin gerade erneuert und dadurch flexibler wird.

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„Ich gehe fest davon aus, dass trotz aller Verunsicherungen und Ängste die Menschen weiter gemeinsame Erlebnisse teilen wollen“, sagt Helfrich. Natürlich werde die Kultur nicht der erste Bereich sein, der von Lockerung profitiere. Aber er wolle den Menschen auch eine Perspektive geben, wieder etwas schönes und inspirierendes Erleben zu können.

Festival im Netz

Ein Trostpflaster für die kontaktlose Zeit hat Helfrich noch dabei: Ab sofort findet auf der Webseite der Bayer Kultur das „stART-Festival Spezial“ statt. „Daran nehmen Künstler und Künstlerinnen teil, die wir bereits fördern oder die schon lange mit uns zusammenarbeiten“, sagt Helfrich. Diese haben Videos in einer Länge von 15 bis maximal 45 Minuten erstellt. Vier sind bereits online, insgesamt sollen es etwa 20 werden.

Musiker werden honoriert

Das Besondere im Unterschied zu den unendlich vielen Videos und Streams aus der Musikszene, die es aktuell im Internet gibt: Die Musiker werden dafür bezahlt. „Wir wollen auch den Künstlern eine Perspektive geben und ihre Beiträge honorieren, damit sie zumindest einen Teil ihrer Rechnungen bezahlen können“, sagt Helfrich. Finanziert wird das von der Bayer Kultur gemeinsam mit den Standorten Berlin und Weimar.

http://www.kultur.bayer.de

Die Nachholtermine im Erholungshaus

Musik Kallimotio Trio, 23. August, 11 Uhr; Tamar Beraia (statt Francesco Piemontesi) 25. August, 19.30 Uhr; Ein Leben für die Bühne: Tamar Beraia, 26. August, 9.30 und 11 Uhr; Lucas & Arthur Jussen, 15. September, 19.30 Uhr; Takadoon, 20. September, 11 Uhr; Genesis of Percussion 8. Oktober, 19.30 Uhr; Bayer Philharmoniker & Xavier de Maistre, 8. Dezember, 19.30 Uhr; Laterna Musika für Schulklassen, 15. Dezember, 9.30 und 11 Uhr; Benjamin Schaefer Quartett, 16. Dezember, 19.30 Uhr.

Tanz FNDD/Aterballetto: Dreamers, 29. September, 19.30 Uhr; Tanzkränzchen: Tanz in den Mai, 3. Oktober, 20 Uhr.

Theater DT Berlin: Tropfen auf heiße Steine, 20. September, 18 Uhr; Les Voisins: Es begann so..., 26. September, 14 Uhr; Baprecht / AMM: Als im Pott noch..., 2. Oktober 19.30 Uhr; Mensch, Puppe: Die Prinzessin auf der Erbse, 3. Oktober, 14 Uhr; bremer shakespeare company: Die Widerspenstige, 4. Oktober, 18 Uhr; Wintergarten Varieté : Take it easy, 23. April 2021, 19.30 Uhr. (stes)

– ohne Gewähr –

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