Ferien-Aktion am SkaterparkEin großer Spaß, wenn auch weniger spontan

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In einem bunten Zelt lud der Kölner Spielezirkus zu Geschicklichkeitsspielen ein.

In einem bunten Zelt lud der Kölner Spielezirkus zu Geschicklichkeitsspielen ein.

Leverkusen – Es ist ein mittlerweile eher untypisches Bild, welches Passanten zwischen dem Skaterpark unter der Stelzenbrücke und dem Forum Leverkusen am Donnerstagnachmittag erwartet: Jubelnde Kindergruppen, keine Masken, Live-Musik. Fast ein bisschen Normalität beim „Sommerspektakel international“ der Jugendszene-Lev.

Diese Atmosphäre ist vor allen Dingen dem engagierten Organisationsteam und den Betreuerinnen und Betreuern, die sich aus insgesamt neun Einrichtungen der Leverkusener Jugendszene zusammengefunden haben, zu verdanken. Sie haben sich ein effektives System ausgedacht, dass auch trotz Corona-Auflagen ein relativ freies Zusammenspiel der Kinder und Jugendlichen ermöglicht: Anmeldungen sind Pflicht, Gruppengrößen werden reguliert und für bewegungsorientierte Angebote muss ein negativer Corona-Test vorliegen.

Auch ein E-Gitarren-Workshop mit einem erfahrenen Musiker lockte an. 

Auch ein E-Gitarren-Workshop mit einem erfahrenen Musiker lockte an. 

Mit all diesen Maßnahmen ist die Veranstaltung so sicher, wie es eben bei mehr als 800 Teilnehmern in drei Wochen möglich ist – sie verliert zum Bedauern der Veranstalter aber auch einen wichtigen Teil ihres Charakters. Laut Rüdiger Porsch, dem Leiter vom Haus der Jugend Leverkusen, fehlt ihnen die Offenheit.

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Anmeldung erforderlich

„Wenn die Kinder alle angemeldet werden müssen, dann können sie eben nicht mehr einfach so vorbei kommen oder spontan entscheiden, wie lange sie bleiben wollen. Wir versuchen, mit Pufferangeboten einen Teil der Spontanität zu wahren, hoffen aber auch auf bessere Rahmenbedingungen im nächsten Jahr.“

Bungee-Jumping auf Trampolins unter der Autobahn-Stelze.

Bungee-Jumping auf Trampolins unter der Autobahn-Stelze.

Den Andrang konnten aber weder Corona noch der eintägige Hochwasserstopp bremsen: Bis zu 150 Mails Anmeldungsmails sind laut Rainer Hilken vom Jugendzentrum Bunker täglich bei den Organisatoren eingegangen.„Die Eltern freuen sich so sehr, dass auch einfach mal wieder etwas passiert in den Ferien und die Kinder eben nicht die ganze Zeit allein zuhause festhängen müssen.“

Und was da alles passiert ist: Drei Wochen lang konnten die kleinen Feriengäste ein spannendes und besonders vielseitiges Programm genießen. In der ersten Woche waren die Themen Technik und Handwerk angesagt, während es in der zweiten Woche vor allen Dingen um Bewegung und in der dritten Woche um Kreativität ging.

Vom Robotikcamp über die Handwerksübung auf der Drechslerbank bis hin zur Yogastunde konnten die Feriengäste hier einiges ausprobieren. Diese Vielseitigkeit des Programms ist laut Hilken ein wichtiger Punkt: „Das ist ganz besonders an dieser Veranstaltung, dass wir eben jedes Jahr etwas Neues ausprobieren und so für alle etwas im Programm haben. Wir haben immer Raum für kleine Experimente.“

Sponsoren helfen

Dass es diesen Raum gibt, liegt vor allen Dingen an den Unterstützern, zu denen unter anderem auch der Lions Club, Bayer 04 und die Haarhoff GmbH gehören. Die Veranstalter sind sich darüber bewusst, dass die Freizeit nur durch die großzügigen Sach- und Geldspenden und das zeitaufwendige Engagement der neun teilnehmenden Einrichtungen möglich ist. Dabei haben alle ein gemeinsames Ziel: Die Erholung der Kinder.

Hilken erklärt: „In der Schule müssen die Kinder immer etwas schaffen, es gibt immer einen Wettbewerb. Das hier soll ein Ort und eine Veranstaltung sein, zu der die Kids gern und freiwillig kommen und bei der sie eben nichts schaffen müssen.“ – Das Konzept funktioniert.

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