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FerienendeWie sich Leverkusener Schulen für das dritte Corona-Schuljahr wappnen

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Statt auf strenge Regeln setzt das Schulministerium in NRW im neuen Schuljahr auf Selbstverantwortung.

Leverkusen – Das dritte Mal in Folge beginnt in dieser Woche ein Schuljahr unter den erschwerten Bedingungen der andauernden Corona-Pandemie. Die Schulen in Leverkusen haben inzwischen ihre Erfahrungen gemacht und können sich darauf einstellen. Dazu hat die Landesregierung Vorgaben gemacht, die aber nur so weit gehen, dass sie einige Freiräume erlauben.

Fest steht: Einen Lockdown soll es nicht mehr geben, Distanzunterricht unbedingt vermieden werden, sofern nicht der Ausfall von Lehrkräften diesen erfordert, möglichst viel Normalität soll in den Unterrichtsbetrieb zurückgeholt werden. Stattdessen wird das Prinzip der Eigenverantwortung aller Beteiligten hochgehalten.

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU), in deren Kompetenz die Corona-Regelungen für die Schulen im Land fällt, hat zum Ferienende ein Handlungskonzept an die Schulen verteilt und einen Brief an alle Eltern rundgeschickt, der um Verständnis wirbt und zur Mitwirkung an einem sicheren Schulbetrieb motivieren soll. Darin wird unterstrichen, dass der Schulbetrieb ohne Druck und Zwang möglich sein soll, umgekehrt aber eben auch Rücksichtnahme verlangt wird.

Die weiterführenden Schulen sind darauf vorbereitet. In der vergangenen Woche sind die erforderlichen Mengen an medizinischen Masken und an Selbsttests für den Start ins Schuljahr von der Stadtverwaltung sowie der Landesregierung ausgeliefert worden. Denn landesweit sollen sich gleich am ersten Schultag möglichst alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte einem Corona-Selbsttest unterziehen. Sollen, nicht müssen, gilt auch hier.

„Wir haben zum Schuljahresstart gerade 7000 Selbsttests geliefert bekommen und können nach Bedarf wöchentlich nachbestellen“, berichtet Bruno Bermes, Leiter der Gesamtschule Schlebusch, auf Anfrage. Damit wird am ersten Schultag gemeinsam in der Schule getestet. Jeweils drei Selbsttests bekommen die Schülerinnen und Schüler mit nach Hause, um sich anlassbezogen, also bei Atemwegsbeschwerden, selbst testen zu können.

Konzentriert auf Selbsttests

In den ersten drei Wochen sollen außerdem jeweils dienstags freiwillige Selbsttests in der Schule stattfinden. „Damit hoffen wir, die Urlaubsinfektionen herausfiltern zu können“, so Bermes. Außerdem hat sich das Kollegium darauf verständigt, dass alle Lehrkräfte im Dienst Maske tragen, sofern dies möglich ist. Eine entsprechende Empfehlung geht auch an die Schülerschaft. Im vorigen Schuljahr hätten alle Lehrkräfte und 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude Maske getragen, so Bermes‘ Beobachtung.

Weiterhin hat die Gesamtschule in Schlebusch von der Stadtverwaltung 14 Raumluftfilter zur Verfügung gestellt bekommen, um die Luft in den Räumen zu reinigen, die sich nur schwer lüften lassen. Sie kommen beispielsweise in der Aula, im Kopierraum des Kollegiums und im 20 Leute fassenden Konferenzraum zum Einsatz. In Klassenzimmern werden sie nicht benötigt, da diese sich alle über die Fensteranlagen gut lüften lassen. Und regelmäßiges Stoßlüften ist und bleibt einfach unverzichtbar. Auch, wenn es kalt werden sollte.

Hauptsache gut lüften

So soll es auch am Landrat-Lucas-Gymnasium funktionieren, wo keine Lüftungsanlagen zum Einsatz kommen, da alle Räume mechanisch ganz gut mit Frischluft versorgt werden können. Auch hier hat sich die Lehrerschaft bereits intern auf das Maskentragen verständigt, berichtet der stellvertretende Schulleiter Frank Lathe. „Wir versuchen, gute Vorbilder zu sein und im Ernstfall schnell zu reagieren.“

Die große Mehrheit der Schüler habe auch im vergangenen Schuljahr im Gebäude Maske getragen, das gelte vor allem für die älteren. „Ansonsten ist das immer eine Frage der Gruppendynamik, ob in einzelnen Klassen oder Kursen das Maske-Tragen verweigert wird.“ Im Zweifelsfall muss bei Symptomen getestet werden – daheim, bei Minderjährigen dann mit schriftlicher Bestätigung des ordnungsgemäßen Tests durch einen Erziehungsberechtigten – oder auch in der Schule, wenn Symptome dort auffällig werden.

Das sind die Symptome

Als typische Covid-19-Symptome gelten: Husten oder Schnupfen (mehr als gelegentlich und nicht durch eine Grunderkrankung erklärt), Fieber, Abgeschlagenheit, Halsschmerzen, heftige Magen-Darm-Beschwerden, Störung des Geschmacks- und Geruchssinns, Muskelschmerzen, Atemnot oder Herzrasen. Wenn solche Symptome auftreten oder wenn eine Person im Haushalt oder eine enge Kontaktperson mit Corona infiziert ist, sollte der Selbsttest selbstverständlich sein.

Bei einem positiven Selbsttest ist auf den Schulbesuch zu verzichten. Ein Bürgertest oder ein PCR-Test mit positivem Ergebnis auf Corona – hier werden die Vorschriften nun aber streng – müssen eine sofortige Isolierung zur Folge haben, die frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Bürgertest beendet werden darf.

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Immer noch gut überlegt werden muss an den Schulen, ob in der jetzigen Zeit Schulfahrten angemessen und beherrschbar sind. Hier müssen die Schulen eigenverantwortlich entscheiden und die Infektionsentwicklung auch regional genau im Auge haben.

Das NRW-Schulministerium warnt: „Für mögliche Risiken müssen Schule und Eltern selbst Vorsorge treffen. Das gilt vor allem auch für den etwaigen Abbruch von Fahrten wegen eines Infektionsfalls und daraus möglicherweise folgenden Stornierungskosten, die nicht mehr vom Ministerium für Schule und Bildung übernommen werden.“

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