GaspipelineDer Bau geht los: Viele Bäume fallen auf der künftigen Leitungstrasse

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Erster Einschlag in einem wertvollen Wald für die Gasleitungs-Trasse: Bei Hüscheid fielen eine Menge großer Buchen.

Leverkusen – Die Arbeiten an der Trasse für die Hochdruck-Gasleitung rund um Leverkusen haben begonnen.

Waldarbeiter roden aktuell einen etwa 20 Meter breiten Streifen im Buchen-Mischwald zwischen Bergisch Neukirchen-Hüscheid und Neuenkamp. Auf mehreren Hundert Metern fallen nach und nach mit lautem Krachen und deutlich spürbaren Erschütterungen meist dicke, gesunde Buchen und ein paar Pappeln.

"Eine Katastrophe"

Die Schneise verläuft ein Stück am Lucas-Wanderweg, der während der Fällungen gesperrt ist. „Zum Heulen“ findet das eine Anwohnerin, die dort oft spazieren geht: „Es ist eine Katastrophe, wir haben Tränen in den Augen“. Auch die Waldarbeiter sind nicht glücklich, denn ein paar Hundert Meter neben dem gesunden Wald, durch den sie die Schneise schlagen, ist einer der vielen toten Fichtenwälder. Aber die Trasse wurde bereits 2013 so genehmigt.

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Der Wald bei Hüscheid.

Zunächst trifft es nur den Leverkusener Norden, dort will die Firma Open-Grid-Europe (OGE) in diesem Winter die Trasse freischneiden. Die Rodungs-Saison dauert bis Ende Februar. Betroffene Waldstücke im Gebiet Schlebusch bleiben noch einen Sommer lang verschont. Die Pipeline verläuft an der Stadtgrenze um Leverkusen herum von Voigtslach, ein Stück durch Leichlingen, Hüscheid über die Berge durch Lützenkirchen, Steinbüchel, Schlebusch bis zur Waldsiedlung und durch den Wald nach Paffrath. Auch nach Fertigstellung der Pipeline wird eine Schneise frei bleiben, nicht ganz so breit, wie sie jetzt geschlagen wurde.

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Alles genehmigt: Für die Leitungstrasse fallen viele gesunde Buchen.

Man wird den Verlauf der Leitung an den typischen gelben Pfählen erkennen. Auf der etwa doppelt so breiten Bautrasse müsse man einen Fahrweg für die Maschinen unterbringen, den Graben für das 90 Zentimeter dicke Leitungsrohr und die ausgehobene Erde muss zwischengelagert werden.

Entschädigung für die Grundstücksbesitzer

Die betroffenen Grundstücke bleiben im Eigentum der Besitzer, die werden von der Pipeline-Gesellschaft für den Wertverlust entschädigt. Meistens verläuft die Trasse über Felder, die anschließend normal bestellt werden können.

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Die Haupt-Baumaßnahmen beginnen im Frühjahr, sagte der Sprecher. Seit Wochen richtet das Unternehmen im Stadtgebiet mehrere Lagerplätze für Rohre und einen Bauplatz in Burscheid-Dürscheid ein. Letzteren hatte die Kreisverwaltung aber gestoppt. Der Schotter, mit dem OGE in der sensiblen Landschaft in der Wiembach-Aue den Boden befestigt hatte, war nicht ordentlich getestet (wir berichteten). Der Bau dort liegt immer noch still.

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