Gaspipeline und kein EndeNoch ein schwerer Eingriff in die Landschaft

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Die Wiese hinter diesem Kirschbaum oberhalb von Neuenkamp wird für eine Gasdruck- Mess- und Regelanlage bebaut. Ob der Baum stehen bleibt, ist unklar: Er steht an der Baugrenze.

Leverkusen – Quer durch Bergisch Neukirchen wird bald die neue Hochdruckgasleitung gebaut. Aber nicht nur. Aller Protest in Leverkusen hat nichts genützt: Jetzt beschloss die Bezirksregierung zusätzlich, dass die von der Leverkusener Ratsmehrheit abgelehnte Gasdruckregel- und Messanlage gebaut werden darf.

Gegen den Planfeststellungsbeschluss ist kein Einspruch mehr möglich.

Obwohl die Leitungen weiter südlich sowieso zusammentreffen, baut Open Grid Europe jetzt zusätzlich eine etwa 500 Meter lange Verbindungspipeline, die bei Neuenkamp und Illbruck die neue Gaspipeline einer alten Leitung verbindet. Unterhalb von Illbruck auf einer Wiese wird ein Gebäude für die eigentliche Anlage errichtet. Gebaut werden soll im Januar 2022.

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Die Trasse: Die Gaspipeline wird gelegt.

Die Gasdruckregel- und Messanlage ist ein weiterer schwerwiegender Eingriff in die Landschaft in Bergisch Neukirchen. Eine mehr als 20 Meter breite Bautrasse wird für die Verbindungsleitung aufgebaggert. Oberhalb Neuenkamp wird die eigentliche Anlage an der Straße aufgestellt. Die steht in einem knapp 20 Meter langen umzäunten Gebäude mit einer Lkw-Umfahrt. Die Station gleicht den Druckunterschied zwischen den Leitungen aus.

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Rot eingeschweißte Rohre für die neue Hochdruck-Gasleitung auf einem Lagerplatz in Neuboddenberg.

Die neue große Leitung (Durchmesser 90 Zentimeter), die von Leichlingen-Balken durch den alten Buchenbestand des Neuenkamper Bachs hoch zur Burscheider Straße und danach wieder runter ins Ölbachtal gezogen wird, hat 70 Bar Druck, die alte nur 25. Außerdem steht eine Umstellung der Gas-Sorte bevor, dafür benötigt die Pipeline-Betreiber die Anlage. In ein paar Jahren wird das so genannte L-Gas mit vergleichsweise niedrigem Heizwert gegen H-Gas mit höherem Methangehalt und mehr Heizwert getauscht.

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L-Gas stammt aus langsam versiegenden deutschen und niederländischen Quellen, H-Gas könnte über die North-Stream-2-Pipeline importiert werden, kommt aber auch aus Norwegen und England.

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