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Geschenk von UnternehmerPlexiglas als Spuck-Schutz findet reißenden Absatz

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Bestens geeignet als Spuck-Schutzscheiben ist dieses Plexiglas. Es wurde vielfach verschenkt.

Bestens geeignet als Spuck-Schutzscheiben ist dieses Plexiglas. Es wurde vielfach verschenkt.

Leverkusen – Die gebrauchten Plexiglasscheiben, die ein Leverkusener Unternehmer über unsere Zeitung kostenlos angeboten hat, haben reißenden Absatz gefunden. Der Resonanz nach zu urteilen, scheint man an Plexiglasscheiben zur Zeit ebenso schwer heranzukommen, wie an einige andere Produkte. Fast schon erleichtert und froh, endlich eine Lösung für die Gefährdung von Personen zu haben, die Publikumsverkehr ausgesetzt sind nahmen viele das Angebot dankend an.

Die Scheiben gingen als Spuck-Schutz an drei Hausärzte, zwei Zahnarztpraxen, je einen Kinderarzt, Gynäkologen, Podologen, und eine HNO-Praxis. Das Klinikum erhielt mehrere Scheiben und das Ärztehaus Medi-Lev auch. Eine Grundschule, die Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen beschult, bekam ihre Scheiben ebenso, wie Physiotherapeuten, ein Hotel, in dem dauerhaft auswärtige Arbeiter untergebracht sind, die Pforte eines Leverkusener Altenheims und eine Einrichtung der Jugendhilfe, die ihre Häuser in diesen Zeiten zum Teil erst recht offen halten müssen.

Aus einem Großraumbüro

Viele Geschäfte meldeten sich ebenso und bekamen ihre Scheiben geschenkt: meist Lebensmittelhändler, ein Reformhaus, ein Kiosk, eine Lotto-Annahmestelle, eine Drogerie und eine Bäckerei wurden mit den gebrauchten, aber noch sehr gut erhaltenem Plexiglasscheiben versorgt. Die Verschenk-Idee hatte der Recycling-Unternehmer Thomas Steglich, der lange vor der Corona-Krise eine Ladung der Plexiglasscheiben gekauft hatte. Eigentlich wollte er sie als wertvollen Rohstoff weiterverkaufen. Wegen des hohen Infektionsrisikos, dem viele Verkäuferinnen und Arzthelferinnen jetzt ausgesetzt sind, kam ihm die Idee mit der kostenlosen Abgabe. Die Scheiben waren ursprünglich in Aluminiumrahmen eingesetzt und die standen als Zwischenwände in einem Großraumbüro, das abgebaut wurde.

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Eigentlich wollte Thomas Steglich mit den Wänden ein Geschäft machenund sie komplett als Windschutz für Außenbereiche für Gastronomiebetriebe anbieten, aber dann kam Corona dazwischen und wie es in diesen Tagen öfter der Fall ist: Daraus entwickelte sich eine neue Geschäftsidee, wenn auch keine, die finanziellen Profit brachte.

Insgesamt durften sich 44 „Kunden“ ihren Spuck-Schutz auf dem Recyclinghof in Manfort abholen. Die Ankündigung zur Aktion musste über eine anonyme E-Mail-Adresse laufen, weil sich sonst womöglich spontane Interessenten auf dem Recyclinghof eingefunden hätten. Womöglich hätte es zu kleineren Menschenansammlungen gekommen. So konnten sich die Praxen- und Geschäftsinhaber nach und nach einfinden und ihre Ware abholen.

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