Kommentar zu den Radclub-ForderungenOhne Druck wird sich in Leverkusen nichts ändern

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Eine Fahrradstraße (Archivbild)

Leverkusen – Freie Fahrt für freie Bürger – der einst vom ADAC formulierte Anspruch, sich möglichst regelbefreit auf den Straßen austoben zu können – vor allem ohne ein als Bevormundung ausgelegtes Tempo-Limit auf Autobahnen –, hat bis heute dazu geführt, dass Freiheit für Autofahrer vielfach als Gas geben interpretiert wird. Wer hingegen als Radfahrer Freiheit erleben will, kann sich eher auf den Spruch „Heul doch, du Opfer!“ gefasst machen.

Im Straßenverkehr an den Rand gedrängt, bei Vorfahrtsregelungen und Ampelschaltungen benachteiligt, von vielen Wegen eher verbannt als befördert, weiß der Radfahrer bei uns vor allem, dass er stets auf eigene Gefahr handelt und dabei in der Regel der Schwächere ist – falls es nicht noch schwächere Fußgänger gibt, die er scheuchen kann.

Zähe Mobilitätswende

Dabei ist die autogerechte Stadt längst an ihre Grenzen gekommen, erfordert nicht allein der Umwelt- und Klimaschutz eine Verkehrswende. Es läuft auch sonst nicht mehr rund. Leverkusens Stadtpolitik hat sich der Herausforderung gestellt und arbeitet an einer Mobilitätswende, weg vom Auto, hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln – und zum umweltfreundlichen Fahrrad. In das entsprechende Konzept ist nun seit Monaten alles gestopft worden, was irgendwie auch nur entfernt mit Verkehr zu tun hat.

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Wenn das gesellschaftliche und politische Leben wieder erwacht, wird es um Entscheidungen gehen, vielleicht auch um solche, die nicht ungeteilten Beifall bekommen, sondern manchem womöglich wehtun. Dass die Fahrrad-Lobby nun ihre Stimme erhebt, ist nicht nur richtig, es ist auch notwendig, gerade im Kommunalwahlkampf. Denn ohne etwas Druck wird sich auch in Verkehrspolitik nichts ändern, wenn es darum, geht Farbe zu bekennen.

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