Kommentar zu Rad-Pendler-RoutenEs gäbe nur Gewinner

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Die Verbindung zwischen Köln und Leverkusen ist für Radfahrer alles andere als optimal: zu enge Wege, teils sind sie holprig, zu oft muss man warten.

Radfahrer, die die Strecke Leverkusen – Köln heute schon regelmäßig bewältigen, dürften leuchtende Augen bekommen angesichts der ersten Studie, die die Städte der Region gemeinsam erarbeiten ließen.

Aber nicht nur die Radfahrer sollten die zügige Umsetzung der Studie einfordern. Auch Autofahrer. Zwar müssten sie künftig auf ein paar relativ unbedeutenden Nebenstrecken – die dann Fahrradstraßen heißen – den Radlern uneingeschränkt Vorfahrt gewähren. Aber die Belohnung wäre, dass die Autofahrer seltener und in kürzeren Staus ihre Zeit verplempern müssten. Es gäbe mehr Platz auf den Straßen.

Klar, es gibt Hindernisse. Ein wichtiger Abschnitt ist heute eine Privatstraße von Bayer – wie die Weltfirma zu diesen lokalen Plänen steht, ist schwer vorherzusehen. Zu verschenken hat die AG für die Städte wahrscheinlich nichts. Ein paar Kilometer stehen unter der Verwaltung von Straßen NRW. Die Behörde hat nach allen Erfahrungen für Radfahrer wenig übrig: Sie sperrt in Leverkusen den viel befahrenen Rhein-Radweg zwischen Wies- und Rheindorf, während auf der anderen Rheinseite eine Autostraße ganz selbstverständlich mitten durch die Brückenbaustelle geführt wird.

Angebot wird angenommen

In den Verwaltungen von Leverkusen und Köln sitzen Rad-Freunde, auf die die Leverkusener Baudezernentin Andrea Deppe bauen kann. Sie hat die Studie schließlich als „wichtigen Schritt“ bezeichnet. Aber nur ein, zwei Bedenkenträger im entscheidenden Nachbarbüro können viel zerstören, deshalb ist die Umsetzung der Pendlerroute ein Fall für „ganz oben“.

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Mit dem Projekt Balkantrasse haben es Bürger der Verwaltung vorgemacht: Schafft man erstmal ein annehmbares Angebot für Radfahrer, dann wird das bald tausendfach angenommen und selbst eingefleischte Automobilisten steigen auf Räder um. Auch auf der Balkantrasse wird viel zwischen Arbeitsstelle und Wohnung gependelt.

Das kann auch zwischen Köln und Leverkusen Wirklichkeit werden, deshalb: Frisch ans Werk, Verwaltung.

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