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Kommentar zum „Central Park“Leverkusen muss seine Stimme finden und sich durchsetzen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Park soll an der Stelle entstehen, an der heute die Stelzenautobahn über Parkplätzen verläuft.

Ein Park soll an der Stelle entstehen, an der heute die Stelzenautobahn über Parkplätzen verläuft.

  • Die Idee eines „Central Park“ in Leverkusen ist gut und technisch machbar.
  • Entscheidender ist die Kostenfrage: die Stadt Leverkusen muss ihre Stimme finden und sich in Berlin durchsetzen.
  • Mit Schüchternheit und Erdulden kommt man hier nicht weiter, es braucht einen neuen Tonfall.

Leverkusen – „Wer nicht handelt, wird behandelt.“ Dieses Zitat wird dem CDU-Politiker Rainer Barzel zugeschrieben. Der politische Gegenspieler des SPD-Bundeskanzlers Willy Brandt wusste sich in Szene zu setzen und Klartext zu reden. Ob Leverkusen einmal in der Lage sein wird, mit einer Stimme zu sprechen, klar und deutlich seine Position zu vertreten und durchzusetzen, muss erst noch bewiesen werden. Es ist entscheidend.

Die Idee des Central Park anstelle der Stelzenautobahn, eines Erholungsgebiets anstelle eines Verkehrsmonstrums, hat durchaus etwas. Sie ist nicht so irreal, dass man sich gleich kopfschüttelnd abwenden müsste.

Bisher noch keine Menschenmassen mobilisiert

Die technische Machbarkeit steht außer Zweifel, die Kostenfrage ist entscheidender. Im Norden Hamburgs wird beispielsweise gerade mit einigem Aufwand gezeigt, wie eine Autobahn nachbarschaftstauglich eingebaut werden kann.

Nun gilt es, einen gewissen politischen Druck zu erzeugen, damit Leverkusens Forderung in Berlin ankommt. Bisher ist es nicht gelungen, mit dem Thema Autobahnausbau wirklich Menschenmassen auf die Straße zu bringen oder in diplomatischen Abgeordneten-Missionen Fortschritte zu erzielen. 

Lebensbedingungen der Menschen positiv verändern ist das Ziel

Aber die Verhandlungsmasse um A1 und A3 ist groß, und den Verursacher allen Ungemachs zur Wiedergutmachung heranzuziehen ist eine überaus legitime Forderung. Wenn Leverkusen nicht vollends Opfer sein will, muss es diese Rechnung aufmachen.

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Am Ende wird nicht zählen, wer mit seinen Überzeugungen und Forderung schon immer recht gehabt hat, sondern wer die Lebensbedingungen der Menschen positiv verändert.

So großspurig der Projektname Central Park daherkommen mag: Mit Schüchternheit und bravem Erdulden wird Leverkusen in diesem Fall nur untergegraben. Es ist allerhöchste Zeit zu handeln.

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