Kommentar zur Bayer KulturDie Neuausrichtung hat Signalwirkung

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„Leverkusen, get ready!“ - ein Slogan für die Zukunft? Die Leverkusener sollen sich nach den Vorstellungen von Bayer-Kulturchef Thomas Helfrich und seines Teams jedenfalls bereitmachen für neue Formate.

„Leverkusen, get ready!“ - ein Slogan für die Zukunft? Die Leverkusener sollen sich nach den Vorstellungen von Bayer-Kulturchef Thomas Helfrich und seines Teams jedenfalls bereitmachen für neue Formate.

  • Ein Festival für Leverkusen: Unser Autor Frank Weiffen kommentiert das neue Programm und die neue Ausrichtung der Bayer Kultur.

Leverkusen – Über das, was sich Thomas Helfrich und seine Kollegen da ausgedacht haben für die Bayer-Kultur, mag jetzt diskutiert werden, denn: Es ist zweifelsohne ein Einschnitt.

Indes: Wirklich streiten lässt sich darüber nicht. Es ist nämlich nur vordergründig um eine Verkleinerung – und in Wahrheit eine sinnvolle Anpassung.

Die Bayer-Kultur konzentriert sich zukünftig auf ihre selbsterklärten Stärken. Eine davon ist die Möglichkeit, über diese Stadt hinaus kulturell zu wirken – und zwar so, dass dieses Wirken mit Leverkusen in Verbindung gebracht wird. Die andere ist die Förderung von jungen Künstlern auf dem Sprung in die internationale Elite und die Zusammenarbeit mit Projekten wie Young Stage, dem Jungen Musical Leverkusen oder den renommierten Jazztagen, die dieser Stadt jeweils eine gehörige Portion Einzigartigkeit verleihen und konzeptuell aus dem Rahmen fallen.

All das setzt Akzente in der vielerorts von Uniformität geprägten Kulturlandschaft und ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann in einer eng besiedelten Region, in der es immer schwieriger wird, sich mit einem spannenden Angebot gegenüber anderen Kommunen abzuheben.

Vor allem aber kann dieses Vorgehen der Bayer-Kultur Signalwirkung haben: Während die städtische Kultur in wichtigen Dingen – siehe das Museum – aus politischen Gründen sowie eigenem mangelhaften Management auf der Stelle tritt, bewegt sich der andere große Kulturanbieter vor Ort jetzt. Dass Bayer frei handeln kann und nicht von Beamtentum, Bürokratie und Ratspolitik abhängig ist, stellt natürlich einen Vorteil dar. Aber letztlich gilt: Wenn es Personen mit Visionen gibt, dann lässt sich immer und überall etwas umsetzen.

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