Kommentar zur Rekord-InzidenzSchnelle Ergebnisse müssen her - und mehr Transparenz!

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Nur Maskenpflicht reicht nicht aus, um die hohe Inzidenz zu drücken.

Leverkusen – Auf Platz zehn der bundesweiten Corona-Hotspots liegt Leverkusen am Dienstag und ist dabei die einzige Region im Westen. Die Stadt ist nicht erst seit gestern Hochinzidenzgebiet, schon vor drei Wochen lag die Inzidenz bei 250. Seitdem sinken die Zahlen Deutschlandweit. Nur hier nicht. Während alle von Öffnungen sprechen, herrscht am Rhein Verweilverbot.

Keine schlüssige Erklärung

Es geht nicht darum, irgendjemandem Schuld für diesen Zustand zuzuweisen. Ein großes Problem aber ist, dass die Stadt bislang keine schlüssige Erklärung liefern kann. Der Anteil der britischen Mutation liegt deutschlandweit bei mehr als 90 Prozent, selbst wenn sie in Leverkusen bei 100 liegen sollte, wäre diese Erklärung dürftig. Und die angeführten Testungen zu Quarantäne-Ende können sicher eine Dunkelziffer aufdecken, die anderswo unerkannt bleibt. Eine geringe Dunkelziffer müsste sich dann aber auch in einer Verbesserung der Infektionslage im Vergleich zu anderen Regionen bemerkbar machen.

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Dass die Stadt nun verkündet, an einer Karte der Infektionen nach Wohnraum zu arbeiten, ist gut. Aber sehr spät. In Köln liegt diese nicht nur seit Wochen vor, sie wurde bereits in Schwerpunkt-Impfungen umgesetzt. Bevor im Rheinisch-Bergischen Kreis Chaos im Krisenstab ausbrach, verschickte dieser jeden Tag eine Pressemeldung, in der jeder Infektionsherd in Kitas, Schulen und Betrieben namentlich aufgeführt war. So etwas gab es in Leverkusen nie.

Fest für Verschwörungstheorien

Die Stadt muss alles daran legen, endlich herauszufinden, woran die hohen Infektionszahlen liegen. Und das offensiv kommunizieren. Denn die derzeitige Situation befeuert Verschwörungstheorien von Vertuschung bis zur künstlichen Hochrechnung der Zahlen. Dem muss mit Transparenz und Ergebnissen begegnet werden.

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