Kooperation mit LeverkusenTH Köln will zehn Millionen für Flutforschung einwerben

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Ein Fall für die Forschung: Mit dem Juli-Hochwasser und wie man so etwas verhindern kann, sollen sich Studenten der TH Köln beschäftigen.

Leverkusen – Wenn es gut läuft, wird die Zusammenarbeit gleich zu Beginn mit zehn Millionen Euro aus Berlin befruchtet. Die Technische Hochschule Köln hat sich um eine Förderung des Bundesforschungsministeriums beworben. Mit einem Projekt, das helfen soll, die passenden Konsequenzen aus der Juli-Flut zu ziehen. In Leverkusen, aber auch im noch härter betroffenen Rhein-Erft-Kreis und speziell in Kerpen. „Das wäre natürlich ein Turbo“, so Klaus Becker, Vizepräsident der TH, die mit ihrer 11. Fakultät seit Jahren in der Stadt ist. Es geht darum, die Hochschule mit der Region zu verzahnen – zum beiderseitigen Nutzen.

Beim Oberbürgermeister rennen die Akademiker offene Türen ein, genau wie bei der Baudezernentin. Uwe Richrath und Andrea Deppe wissen, dass spätestens die Juli-Flut allen vor Augen geführt hat, was der Klimawandel bedeutet, welche Schäden entstehen können – dort, wo niemand damit gerechnet hat. Seither macht zum Beispiel das Schlagwort von der „Schwammstadt“ die Runde im Stadtrat und in der Konsequenz in der Stadtverwaltung. Ein Konzept, wie man die Stadt so umbaut, dass sie nicht mehr so anfällig ist für Starkregen, „hat uns die Politik ins Buch geschrieben“, sagt Deppe am Dienstag im Rathaus. Das ist nur ein Beispiel, wo Forschung und Stadtplanung zusammenkommen können.

Immer komplexere Aufgaben

„Die Aufgaben werden ja immer interdisziplinärer“, so die Baudezernentin. Da komme die nunmehr in einer schriftlichen Erklärung fixierte Zusammenarbeit gerade recht. Für die Unterschrift war neben Klaus Becker Hochschulpräsident Stefan Herzig ins Rathaus gekommen.

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Stefan Herzig (links) und Uwe Richrath mit dem Kooperationsvertrag

Stadtverwaltung und Studenten sollen aber nicht nur bei einer komplexen Aufgabe wie der „Schwammstadt“ zusammenarbeiten. Die Kooperation ist umfassend gedacht. Werkstudenten könnten in alle möglichen Projekte der Stadt eingebunden werden: etwa bei der Mobilitätswende, größeren Stadtplanungs- und Bauprojekten. Aus dem Technischen Rathaus könnten auch Themen für Masterarbeiten kommen.

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Nicht zuletzt verspricht sich die Baudezernentin durch die Zusammenarbeit mit den Studenten bessere Chancen, die vielen vakanten Stellen besser besetzen zu können. Künftige Bauingenieure zum Beispiel würden inzwischen praktisch aus dem Hörsaal herausgekauft. Von privaten Unternehmen – der öffentliche Dienst hat da einfach ein Problem, vor allem wegen der nicht konkurrenzfähigen Bezahlung, heißt es gewöhnlich.  

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