Künstler Andreas NiggeGraffito am Pattscheider Bahnhof soll vor Vandalismus schützen

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Graffiti-Künstler Andreas Nigge (links) mit Mitgliedern des Fördervereins der Balkantrasse

Graffiti-Künstler Andreas Nigge (links) mit Mitgliedern des Fördervereins der Balkantrasse

Leverkusen – Blau, grün und grau leuchtet die Ziegelmauer am alten Pattscheider Bahnhof nun und lässt so manchen Radfahrer innehalten oder zumindest einmal den Blick hinüber schweifen. Es ist eine Erinnerung an vergangene Tage. Der Künstler Andreas Nigge hat in seinem Graffito historische Elemente mit aktuellen Bahnhofssymbolen vereint.

„Ich habe zwei Entwürfe eingereicht und schlussendlich ist es eine Mischung aus beiden geworden“, freut sich der gelernte Industriemechaniker. „Links vom Wartehäusschen ist der originale Gleisplan aufgesprüht. Aus dem dunkel gehaltenen Wartehäuschen rast ein roter Schienenbus, auf einen zu, wie er damals auf der Balkantrasse verkehrte“, so Nigge. Auf der rechten Seite prangt eine große Uhr wie sie auch heute in jedem großen Bahnhof zu finden ist, sowie die Schatten von zwei wartenden Menschen.

Wartehäuschen ist geblieben

Die Wand an der Balkantrasse wurde zuvor grundsaniert und von Moos und Schmierereien befreit. Das originale Pattscheider-Bahnhofsschild und das Wartehäuschen, jedoch aktuell ohne Sitzgelegenheit, sind geblieben.

„Wir haben uns gefragt, wie wir die Mauer zukünftig vor Vandalismus schützen können. Leere Wände laden häufig zu Schmierereien ein. Hingegen ist zu beobachten, dass künstlerisch gestaltete Wände eher unversehrt bleiben“, erklärt Jürgen Wasse, stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Balkantrasse Leverkusen e.V..

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Der Verein ist für die Instandhaltung des 5,5 Kilometer langen Leverkusener Teilstücks des Panorama-Radwegs Balkantrasse zuständig. Insgesamt ist der Rad- und Wanderweg 28 Kilometer lang. Früher verkehrte dort die historische Bahnlinie „Balkanexpress“ von Opladen nach Remscheid. „Uns wurde bereits öfter bescheinigt, dass unser Stück eines der bestgepflegtesten ist. Da kann man stolz drauf sein“, sagt Wasse. Damit das in Zukunft noch einfacher wird, hat der Förderverein nun ein Lastenfahrrad mit Elektromotor angeschafft. Auf dem sollen künftig Gartengeräte oder Stromgeneratoren über das 16,5 Hektar große Grundstück befördert werden.

Kleine Mobiles in den Bäumen

Darüber hinaus konnte ein weiteres Projekt fertiggestellt werden. Nutzer der Balkantrasse sollten künftig Ausschau nach kleinen Mobiles halten, die teilweise versteckt an einigen Bäumen befestigt worden sind. „Wir wollen die vielen unterschiedlichen Bäume den Menschen nahebringen. Zu Anfang ging es um die medizinische Verwendung. Dann haben wir gemerkt, dass da noch viel mehr Interessantes für die Leute drinsteckt“, erklärt Manfred Urbschat begeistert. „So sind neben der praktischen Anwendung noch die Themen Mythologie und Nutzen für die Bienen dazugekommen“, sagt der ehemalige Lehrer des Landrat-Lucas-Gymnasiums.

„Salicylsäure beispielsweise gewinnt man aus Weidenrinde. Weiterverarbeitet wird daraus die Acetyl-Salicylsäure, ein Hauptbestandteil der Aspirin-Tabletten“, verrät Chemikerin Petra Haller, Vorsitzende des Vereins. Diese und andere Informationen sind auf insgesamt 24 Baumarten entlang der Balkantrasse in den kleinen naturfarbenen Mobiles nachzulesen. Entlang des Weges gibt es fünf Tafeln, die Aufschluss zu den jeweiligen Zeichen geben. Nun hofft der Förderverein, dass es auch mit der Fortsetzung und Vollendung des Rad- und Wanderwegs bis zum Bahnhof Opladen schnell vonstatten geht. Auch das Graffito soll eine Symbolwirkung für die Stadt haben, damit auch den Rest der Strecke schnellstmöglich fertiggestellt wird.

Weitere Informationen über die einzelnen Projekte, sowie die Informationstafeln zu den Symbolen auf den Bäumen gibt es auf der Homepage des Fördervereins Balkantrasse.

www.balkantrasse.de

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