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Kurzarbeit und NebenjobArbeitsagentur hilft bei Jobsuche in der Krise

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Arbeitsamt Leverkusen

Die Agentur für Arbeit in der Heinrich-von-Stephan-Straße

Leverkusen – PLUS 6 Uhr SchuloeffnungIn der Krisenzeit auf der Suche nach Arbeit zu sein bringt noch mehr Sorgen und Ängste mit sich als unter normalen Umständen. Viele Unternehmen arbeiten auf Grund der Auflagen eingeschränkt oder gar nicht. Mitarbeiter neu einzustellen liegt fern.

Auch wenn die Schulen gerade wieder schrittweise öffnen, beherrscht der Lehrermangel, den es schon vor Corona gab, weiterhin die Lage. Wer gerade das Referendariat abgeschlossen hat, hängt nun in der Schwebe. Schulleiter zerbrechen sich derweil die Köpfe, wie sie bei einer empfohlenen Verkleinerung der Klassen personell verfahren sollen.

Viel mehr Branchen betroffen als in der Finanzkrise

Bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die auch für Leverkusen zuständig ist, sind schon zu Beginn der Krise schnell die Telefonleitungen zusammengebrochen. Zu groß war der Andrang der Ratsuchenden, von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Mittlerweile sitzen allein 50 bis 80 Mitarbeitende der Agentur an den Telefonen, ein Teil von ihnen im Homeoffice.

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Kollegen aus dem Kundenportal, also der persönlichen Beratung, und aus der Berufsberatung für Jugendliche sitzen nun an den Apparaten. Eine regionale Hotline wurde gesondert für Leverkusen, den Rheinisch-Bergischen Kreis und den Oberbergischen Kreis geschaltet. Langsam gehen die Anfragen wieder zurück. „Die meisten Firmen haben ihre Fragen zur Kurzarbeit mittlerweile geklärt“, berichtet Regina Wallau von der Agentur für Arbeit. Diesmal seien viel mehr Branchen betroffen als zu Zeiten der Finanzkrise.

Freie Stellen in Landwirtschaft, Einzelhandel und IT-Branche

Die Arbeitnehmer fragen sich: Kommt mein Gehalt zum Monatswechsel? Reicht das Geld, das ich in Kurzarbeit verdiene? Wie kann ich mich arbeitslos melden, wenn das derzeit persönlich nicht geht? „Wir zeigen den Kunden Möglichkeiten auf, wie ihr Gehalt ergänzt werden kann. Zum Beispiel haben wir den Notfall-Kinderzuschlag eingeführt“ erläutert Wallau. Dieser kann bis zu 185 Euro pro Kind pro Monat betragen.

Neben einer Auflistung hilfreicher Links auf den Seiten der Agentur wurde eine Internetplattform zur Vermittlung von Jobs und Nebenjobs in der aktuell besonderen Situation eingerichtet unter dem Schlagwort „Arbeiten in der Krise“. Hier kommen Arbeitssuchende beispielsweise an Jobs in der IT-Branche; auch in Lager- und Logistikberufen sowie im Lebensmittel-Einzelhandel sind Stellen zu besetzen. In der Landwirtschaft werden dringend Erntehelfer gesucht, die Agentur für Arbeit verkündet „Saisonarbeit als Krisenchance“.

Bald wieder persönliche Gespräche - unter Auflagen

Auch das Ehrenamt sei in Krisenzeiten wichtig; auf diesem Wege könne man sich ebenfalls sinnvoll einbringen. In einem Nebenjob während der Kurzarbeit können Arbeitnehmer unbegrenzt hinzuverdienen. Neu ist: bis zum alten Nettogehalt bleibt der Verdienst anrechnungsfrei. „Jetzt müssen wir überlegen, wie das alles in Zukunft gestaltet werden kann“, sagt Regina Wallau. Auch wenn der persönliche Kundenkontakt wieder möglich wird, müsse man sich an Auflagen halten.

„Dann dürften auch nicht alle auf einmal kommen, und wir können keine Gruppeninfos geben.“ Auch die Aufgabe, Arbeitgeber und -nehmer zusammenzubringen, kann noch optimiert werden. In den kommenden zwei Wochen wolle man die Entwicklungen beobachten, dann könnte man vielleicht wieder Termine für Gespräche vergeben. „Wir hoffen auf eine Entspannung der Situation und darauf, dass es keinen weiteren Lockdown gibt.“ www.arbeitsagentur.de

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