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Lage in Kliniken angespanntCorona-Leugner liegen auf Leverkusener Intensivstation

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Intensivstation Corona Leverkusen April 2021

Eine Intensivpflegerin behandelt im April 2021 einen Covid-19-Patienten im Klinikum Leverkusen.

Leverkusen – Die Situation auf den Intensivstationen der Leverkusener Krankenhäuser ist angespannt. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichten das Leverkusener Klinikum und das St.-Remigius-Krankenhaus von schwierigen Umständen. Im Klinikum wird die Situation noch weiter verkompliziert: Hier liegen Corona-Leugner auf der Intensivstation.

„Es gibt tatsächlich isolierte Covid-19-Patienten, die trotz Infektion leugnen, dass es Corona gibt“, berichtet Sandra Samper, Sprecherin des Klinikums, am Montag. Das sei natürlich frustrierend für die Pflegekräfte.

„Viele Herzinfarkte und Unfälle“

Die Situation auf der Intensivstation sei auch so schon angespannt, weil es auch viele andere Patientinnen und Patienten gebe – „viele Herzinfarkte und Unfälle“, sagt Samper: „Die müssen ja auch noch versorgt werden.“

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Doch die Infektionsstation sei inzwischen sehr gut eingespielt. So zitiert Samper die Intensivpflegerin Rebekka: „Die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten ist toll und gibt einem Kraft. Viele nennen uns Engel und sagen, wir hätten ihr Leben gerettet.“ Das tue gut. Wenn Patienten wieder nach Hause entlassen werden können, sei das ein tolles Gefühl. „Wir sehen, dass die Zeit, die wir investiert haben, und die Atemübungen, die wir gemacht haben, sich gelohnt haben.“

„Möglich, dass wir Operationen verschieben müssen“

Derweil bereitet sich das St.-Remigius-Krankenhaus in Opladen darauf vor, Operationen verschieben zu müssen, um zusätzliche Intensivkapazitäten schaffen zu können. „Aktuell verschieben wir noch keine Operationen“, sagte Cerstin Tschirner, Sprecherin der Betreibergruppe K-Plus. „Der interdisziplinäre Krisenstab des Krankenhauses schaut täglich, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen und wie sich die Corona-Lage entwickelt, um die nächsten Tage zu planen.“

Sollte es notwendig werden, planbare Operationen zu verschieben, würden fachweitergebildete Mitarbeitende aus der OP- und Anästhesiepflege auf die Intensivstation wechseln, berichtet Tschirner: „Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten jeden Tag mit Beatmungsgeräten und wurden bereits weitergehend für die Arbeit auf der Intensivstation geschult. Wir sind vorbereitet, wollen aber so lange wie möglich beides schaffen: Die Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Infektion adäquat zu behandeln und all die anderen eben auch, die wegen anderer Erkrankungen einer Krankenhausbehandlung bedürfen.“

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Die Lage im Krankenhaus sei angespannt, weil die Zahl der stationär behandlungsbedürftigen Patientinnen und Patienten mit Corona-Infektion zunehme. „Leverkusen hat eine sehr hohe Inzidenz, so dass wir damit rechnen, dass die Zahl der Corona-Patienten weiter steigen wird“, sagt Tschirner. Auf der anderen Seite stünden „verantwortungsvolle Mitarbeitende, die zu 95 Prozent geimpft sind“ – Angestellte, die langzeitkrank oder in Elternzeit sind, seien rausgerechnet worden. Quarantänen oder Erkrankungen gebe es in der aktuellen Belegschaft nicht.

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