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Ledigenheim renoviertEin Schmuckstück für die Bahnstadt Opladen

Lesezeit 2 Minuten
In handwerklicher Kleinarbeit wurde das Äußere des Ledigenheims wieder seinem ursprünglichen Zustand angepasst.

In handwerklicher Kleinarbeit wurde das Äußere des Ledigenheims wieder seinem ursprünglichen Zustand angepasst.

Leverkusen – Wenn Sven Heyden über seine Opladener Baustelle führt, klingt er wie ein großer Junge, der gerade ein ganz tolles Spielzeug zusammengesetzt hat. Der Geschäftsführer des Planungsbüros Bauconzept, einem der größten ostdeutschen Büros mit Sitz im sächsischen Lichtenstein, der selbst einige Jahre in Leverkusen und Köln gelebt und daher einen Bezug zur Region hat, weiß schließlich selbst am besten, was er hier in der Neuen Bahnstadt Opladen geschafft hat: die denkmalgerechte Renovierung des Ledigenheims des früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerkes.

Abenteuerliche Aufgaben

Und nach Abenteuer klingt das allemal, wenn man bedenkt, was er vorgefunden hat, und was bis jetzt, kurz vor der Fertigstellung daraus geworden ist. Um einen in gut 100 Jahren so zugerichteten Bau 2011 unter Denkmalschutz zu stellen, hatte es schon viel Phantasie bedurft. Denn das einst schmucke Wohnheim war im Laufe der Jahrzehnte durch lieblose Umbauten und Reparaturen gelitten.

Phantasie hatte aber auch Heyden, der das Gebäude „für einen fairen Preis, muss man sagen“, erwarb und sich an den Umbau zu einem zeitgemäßen Bürogebäude machte – unter den Bedingungen der Denkmalpflege. Mit der städtischen Denkmalbehörde, vertreten von Gregor Schier, der sich intim mit der Geschichte des stadtgeschichtlich einzigartigen Gebäudes auskennt, lief die Zusammenarbeit ausgezeichnet. Beim Pressetermin am Donnerstagnachmittag werden Dankesworte gewechselt. Aber auch Lob für fähige Handwerker gespendet, die – Heyden belegt es – zu 80 Prozent aus einem Umkreis von 20 Kilometern kommen.

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Ihnen ist es beispielsweise gelungen, das verunstaltete Dach wieder in den Ursprungszustand umzubauen, mit den einmaligen Fledermausgauben unter Wellen von Dachziegeln. „An diesem Haus ist nix gerade, kein Fenster hat die gleichen Maße wie ein zweites“, hat Heyden inzwischen erfahren. Ursprüngliche Boden- und Wandfliesen, Handläufe und Türzargen zu erhalten, erweist sich immer wieder als schwierig. „An dieser Stelle hier haben wir sechs Schichten Fußboden rausgeholt.“ Es wurde halt immer nur ausgebessert im Ausbesserungswerk.

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Jetzt sind topmoderne Büroräume hinter historischer Fassade das Ergebnis nach Investitionen von 6,5 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres wird das Haus bezogen sein, Ankermieter wird das IT-Unternehmen Nagarro Allgeier sein, das seinen Standort Leverkusen hier ausbaut. Die Miete im Haus liegt bei 16,60 Euro. Und Heyden ist sich sicher: Auch die letzten 400 Quadratmeter hat er in drei Monaten vermietet.

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