Leerstand in den LuminadenErfolglose Zwangsversteigerung – Niemand will die Läden haben

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Auf 235 000 Euro sind die beiden verbundenen Ladeneinheiten in den Luminaden taxiert, in denen sich zuletzt die „Schatzkiste“ eingemietet hatte. Ein Käufer fand sich nicht.

Auf 235 000 Euro sind die beiden verbundenen Ladeneinheiten in den Luminaden taxiert, in denen sich zuletzt die „Schatzkiste“ eingemietet hatte. Ein Käufer fand sich nicht.

Leverkusen – Die Hoffnung war schon am Vorabend zerstoben. In einer E-Mail hatte der Interessent abgesagt. Für einen Laden in den Luminaden ging im ersten Zwangsversteigerungsversuch am Mittwoch kein Gebot ein. Er wird wohl – wie viele andere – weiter leer stehen.

Rechtspflegerin Antje Tomsa wusste natürlich, welch komplizierten Fall sie da im Opladener Amtsgericht aufrief: Die rund 300 Quadratmeter große Ladenfläche im Erdgeschoss der Luminaden in der Wiesdorfer City ist allein gar nicht sinnvoll zu nutzen: Irgendwann in der wechselvollen Geschichte der Ladenpassage wurde der Einheit eine weitere, etwas größere nebenan zugeschlagen. Letzte Mieterin war die „Schatzkiste“.

Drei Besucher, keiner bietet

Auch die zweite Einheit ging am Mittwoch in die Zwangsversteigerung. Aber auch dieser Versuch war zum Scheitern verurteilt, nachdem der Interessent abgesprungen war.

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In den Zuschauerreihen im Saal 4 des Gerichts saßen zwar drei Personen. Eine von ihnen blätterte sogar in den Akten. Aber ein Gebot gab es nicht. Da halfen auch die aufmunternden Worte der Rechtspflegerin nicht. Die beiden Einheiten, die an die Wöhlerstraße grenzen, gehören zur Insolvenzmasse der Concordia Bau und Boden, die seit mehr als einem Jahrzehnt nicht zahlt.

Nicht gezahlte Nebenkosten werden auf alle umgelegt

Was das bedeutet, wurde vor Gericht ebenfalls deutlich: Rund 105.000 Euro an Nebenkosten sind allein für die kleinere Einheit inzwischen offen. Das müsste die rund 180 Personen große Eigentümergemeinschaft eigentlich stören. „Das sind Lasten, die auf alle umgelegt werden“, erklärte Thomas Gutknecht.

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Der Schlebuscher Anwalt vertritt die Interessen der Eigentümer und hält die Lage in den Luminaden für vertrackt. Die Läden seien im derzeitigen Zuschnitt kaum zu vermieten; also finde sich auch kein Käufer. Die Pleite-Situation mache es noch komplizierter. Zwar bemüht sich nach Jahren des Stillstands der Immobilienverwerter Eos darum, das Erbe aus den acht insgesamt milliardenschweren Concordia-Fonds an den Mann zu bringen. Aber am Mittwoch zogen die beiden Vertreter der Otto-Tochter frustriert wieder ab.

Nächste Woche nächster Versuch

Und Rechtspflegerin Tomsa stellte sich die Frage, wie sinnvoll der nächste Zwangsversteigerungstermin ist: Nächste Woche soll der Versuch unternommen werden, rund 320 Quadratmeter an den Mann zu bringen, die sich auf vier Teilstücke in drei Etagen verteilt. Dazu kommt: Mit keiner erwirbt man ein ganzes Ladenlokal, sondern nur Nebenräume und Keller.

Trotzdem hat Gutachterin Bärbel Knäuper das Sammelsurium auf rund 155.000 Euro taxiert. Mindestens die Hälfte davon müsste ein Bieter im ersten Termin ansagen. Dazu kommen Gerichtskosten und die Grunderwerbssteuer. Im Moment herrscht trotzdem noch Hoffnung.

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