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Leverkusener KarnevalKrisensitzung: Veranstaltungen finden statt - mit Friedensgebet

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Lingenauber

Thomas Lingenauber bei einer früheren Veranstaltung

FLK: Veranstaltungen finden statt

Karnevalsveranstaltungen komplett absagen aufgrund der aktuellen Lage oder nicht? Das war die große Frage an Weiberfastnacht. Am Donnerstagabend gegen 20 Uhr ist klar: Die Veranstaltungen, die der Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) organisiert hat, finden statt. Dafür haben sich die dem FLK angeschlossenen Karnevalsgesellschaften ausgesprochen, erklärt Präsident Thomas Lingenauber auf Anfrage. Es sei kontrovers diskutiert worden, betont er. Auch wurde die Diskussion mit Oberbürgermeister Uwe Richrath gesucht. So wurde entschieden: Am Samstag wird um 13 Uhr die Open-Air-Veranstaltungen auf dem Opladener Marktplatz eröffnet - doch anders als gedacht und zwar mit einem Friedensgebet durch Stadtdechant Hans-Peter Teller. Man wolle auch eher „die ruhigeren Töne“ anstimmen und „nicht Halligalli“ machen, so Lingenauber.

Auch die Veranstaltung am Sonntag, wo sich die verschiedenen Gesellschaften an verschiedenen Standorten  positionieren und die Kinder Kamelle erhalten können, soll stattfinden.

„Karneval war auch immer ein Spiegel der Weltpolitik“

Es sollte der Start in eine Karnevalssession sein, die – unbeschwert ist sie ja wegen der Pandemie sowieso nicht – zumindest ein bisschen normaler verläuft als im vergangenen Jahr. Doch die Stimmung ist durch den Einmarsch von Putins Russland in die Ukraine an diesem Weiberfastnachts-Donnerstag mehr als gedämpft.

„Ich sitze gerade wie viele vor dem Fernsehen oder am Radio und verfolge die Entwicklungen ganz genau“, erzählt Thomas Lingenauber, Präsident des Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) am Vormittag. „Ich überlege seit 6 Uhr morgens fieberhaft, wie wir damit umgehen.“ Nach vielem Hin und Her habe er sich eine persönliche Meinung gebildet: „Karneval war auch immer ein Spiegel der Weltpolitik. Man sollte damit Akzente setzen“, betont er. Es sei besser, das in großer Form zu machen als zu Hause am heimischen Esstisch, wo es nur ein stiller Boykott sein könnte.

Aktionen wie Schweigeminute als Idee

Er fände Aktionen, wie sie in Köln überlegt werden, gut: Eine Schweigeminute oder ein Statement zu Beginn von Veranstaltungen gegen Krieg und Gewalt. „Karneval war auch immer eine Widerstandsmöglichkeit“, betont Thomas Lingenauber, man sollte das nutzen, um „ein Zeichen zu setzen, gegen Gewalt und für ein friedliches Miteinander“. Auch um zu zeigen: „Putin, so geht es nicht!“

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Der FLK-Präsident wird sich am Abend mit den angeschlossenen Karnevalsgesellschaften und Vereinen zur Krisensitzung treffen. Dort werde man überlegen, wie man das mit den Veranstaltungen handhabt. Die Tendenz der Vereine und auch seine persönliche sei aber, dass die Karnevalsveranstaltungen stattfinden.

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