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Leverkusener Gleisbau-AkademiePMC Rail stellt urplötzlich den Betrieb ein

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Am 31. Januar ist hier Schluss: Die Gleisbau-Akademie von PMC Rail wurde erst im Mai 2019 eingeweiht. Damals war die Rede von besten Perspektiven.

Leverkusen – Schon seit Monaten ging die Angst um bei PMC Rail. Obwohl das Schulungszentrum für den Gleisbau in der Neuen Bahnstadt erst im Mai 2019 mit einem formidablen Festakt eröffnet worden war, schien es nicht gut zu stehen um die Einrichtung. Am Donnerstagnachmittag wurde aus der Befürchtung Gewissheit: Die Führung des Zentrums, das zum österreichischen Gleisbau-Imperium Plasser & Theurer gehört, sprach der Belegschaft die Kündigung aus. Zum 31. Januar werde der Betrieb eingestellt.

Detailliert begründet worden sei das nicht, sagte ein Mitarbeiter dem „Leverkusener Anzeiger“. Auf Nachfrage kündigte die erst seit kurzem amtierende Geschäftsführerin Silvia Goronzy für den späteren Freitag eine Antwort an.

Für die Zukunftsängste in der in der Belegschaft gab es Anlass. Zunächst spülte eine erste Entlassungswelle den Chef Antonio Intini aus dem Unternehmen. Ein Mann, der seit vielen Jahren an Bord war, das Schulungswesen aus Sicht vieler Kollegen geprägt und vorangebracht hatte. Als Seele des Zentrums wurde Intini wahrgenommen. Auch ein Verwandter Intinis sei bei PMC Rail in Ungnade gefallen. Von einem „System Intini“ sei die Rede gewesen, das es zu zerschlagen gelte.

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Weil von 18 Personen, die in dem Opladener Neubau an der Werkstättenstraße den Betrieb in der Hand hatten, inzwischen nur noch acht übrig waren, sei man kaum noch handlungsfähig gewesen, heißt es bei PMC Rail. Natürlich habe der Schulungsbetrieb in der nach modernsten Gesichtspunkten konzipierten Akademie voriges Jahr unter den Corona-bedingten Einschränkungen gelitten, hieß es weiter. Das lässt sich auch auf der Internet-Seite von PMC nachlesen. Aber das allein könne nicht der Grund dafür sein, dass dort nun gar nichts mehr gehen soll.

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Bei der Einweihung, auf der sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer durch einen hochrangigen Beamten vertreten ließ, hatten Größen aus der Gleisbau-Branche und von der Deutschen Bahn dem Zentrum eine große Zukunft prophezeit.

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