Leverkusener Kunststoff-KonzernWie die Energiekrise Covestro die Bilanz verhagelt

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Leuchtreklame an der Zentrale des Leverkusener Dax-Konzerns Covestro

Leverkusen – Wie sehr die extrem gestiegenen Preise für Energie Covestro die Bilanz verhageln, wird man im Detail erst nächste Woche sehen, wenn das Unternehmen seine Quartalszahlen vorstellt. Am Rand der Kunststoffmesse in Düsseldorf gab Produktionsvorstand Klaus Schäfer dem „Leverkusener Anzeiger“ einen Eindruck.

Der Manager berichtete von Energiekosten, die aufs Jahr gesehen bei rund 2,2 Milliarden Euro liegen werden, „und da kommt wohl noch ein Schnaps drauf“. Zum Vergleich: 2021 stand Energie mit rund 600 Millionen Euro in Covestros Bilanz.

LEV-Klaus Schäfer

Covestros Produktionsvorstand Klaus Schäfer steht vor vielen Herausforderungen. 

Bis zur Jahresmitte habe der Kunststoff-Konzern die gestiegenen Preise noch an die Kunden durchreichen können, so Schäfer. Das habe sich geändert; die Nachfrage sei rückläufig, auch die Abnehmer hätten zu kämpfen. Als Beispiel nannte Schäfer die Bau-Industrie, in der nicht mehr viel passiere.

Erfahrung muss bleiben

Gerade hat der 60-Jährige seinen eigentlich zum Jahresende auslaufenden Vertrag um ein halbes Jahr verlängert. Es schien dem Aufsichtsrat von Covestro nicht ratsam, in der beispiellosen Energiekrise den Produktionsvorstand in Rente zu schicken. Schäfer berichtete, dass man „natürlich auf die zweite Stufe des Gas-Notfallplans vorbereitet“ sei. Alle Anlagen seien untersucht worden.

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Bei manchen gebe es allerdings das Problem, dass die Produktion dort nicht stufenlos heruntergefahren werden kann. „Manchmal gehen nur 100 Prozent – oder 50.“ Deshalb brauche man für alle Standorte komplexe Szenarien, wie man eine zum Beispiel 20-prozentige Reduzierung des Energieverbrauchs hinbekommt. „Natürlich spielt da auch die Nachfrage eine Rolle. Und ob es noch Lagerbestände gibt.“

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