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Leverkusener LandtagskandidatinRupy David bekommt Unterstützung, weil sie anders ist

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Schub für den Kampf um den Sitz im nächsten Landtag bekommt Rupy David von der Initiative „Brand New Bundestag“. 

Leverkusen – Eine Klima-Aktivistin vom Hambacher Forst und ein ebenfalls klimabewegter Juso aus Gütersloh, ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit aus Duisburg – und Rupy David. Dieses Quartett soll mit einem Kampagnen-Booster Erfolg haben bei der Landtagswahl im Mai. Mit Trainings, strategischer Beratung, womöglich Helfern und Geld. Die Organisation dahinter heißt zwar „Brand New Bundestag“, kurz BNB, aber das reicht der parteiunabhängigen Initiative nicht mehr. Auch in den beiden Landtagen von NRW und Schleswig-Holstein sollen Leute vertreten sein, die anders sind als das politische Establishment, das in erdrückender Mehrheit die Parlamente bestimmt.

Rupy, eigentlich Santharupiny, David erfüllt die Kriterien. Die 33-Jährige betrachtet die Politik aus der Perspektive einer Frau mit tamilischen Eltern und jungen Mutter. Ihre Themen sind Inklusion, Sportpolitik und Gleichberechtigung. Politikfelder also, in denen es noch viel zu tun gibt. Genau darum geht es ihrer Unterstützer-Organisation. Sie will Vielfalt, also mehr Perspektiven auf die politische Arbeit, in den Parlamenten.

Vorbild USA

Die Idee für die Initiative „Brand New Bundestag“ stammt aus den USA. Die Organisation „Brand New Congress“ hat sich zum Ziel gesetzt, die politische Landschaft vielfarbiger zu gestalten und so den Interessen nicht-weißer Bevölkerungsteile mehr Gewicht zu verleihen. Als prominenteste Politikerin, die von „Brand New Congress“ unterstützt wurde, gilt Demokratin Alexandra Ocasio-Cortez. Die Kongress-Abgeordnete ist puerto-ricanischer Abstammung. (tk) 

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Für Rupy David ist das gelebtes Leben. Weil ihre Eltern kein Deutsch konnten, bekam sie nach der Grundschule keine Empfehlung fürs Gymnasium. Durchgebissen hat sie sich trotzdem. Heute ist sie Mit-Vorsitzende der Leverkusener Grünen und hat sich der professionellen politischen Arbeit angenähert: als Mitarbeiterin im Büro von Josefine Paul, eine der beiden Fraktionsvorsitzenden im Landtag.

Grün oder SPD

Da erscheint die Kandidatur eine logische Folge. Wie auch die Bewerbung um die Unterstützung durch BNB. Rupy David hat sich in mehreren Auswahlrunden gegen gut 90 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt. Sieben blieben übrig, vier in Nordrhein-Westfalen, drei in Schleswig-Holstein. Im Gegensatz zur Bundestagswahl hat BNB diesmal keine parteilosen Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Zettel. Alle sind irgendwo auf den Landeslisten bei den Grünen oder der SPD.

Allerdings: So richtig aussichtsreich sind sie alle nicht platziert. Was ja auch für Rupy David gilt: Damit Platz 39 auf der Grünen-Landesliste zieht, müsste es im Mai schon ein politisches Erdbeben geben.

Linke Positionen bevorzugt

Trotzdem ist sie froh über die Unterstützung durch das unabhängige, kraft seiner Ziele aber eher linksgerichtete Netzwerk. „Um meine Ideen adäquat in die Welt zu tragen, brauche ich Unterstützung“, sagt die Kandidatin. Deshalb sei sie „dankbar, den großen Fundus des BNB an Fachwissen nun an meiner Seite zu wissen und damit eine reale Chance zu haben, die Menschen da draußen zu überzeugen“. Natürlich sei die Kandidatur für den Landtag ein Erfolg, der für sich stehe. „Mit meiner Motivation und meinem politisches Know-how konnte und kann ich schon viel erreichen“, findet David. Aber dabei soll es ja nicht bleiben. Ziele in der Politik seien ja kein Selbstzweck, sondern müssten auch umgesetzt werden.

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Die BNB-Jury zeigt sich indes schon mal zufrieden mit der Kandidatin aus Leverkusen: „Wir waren begeistert von Rupys Motivation, politische Veränderung zu bewirken. Zudem hat sie mehrfach bewiesen, welche positiven Auswirkungen ihr Handeln auf benachteiligte Gruppen haben kann.“  

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