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Leverkusens VerkehrswendeBurgweg in Rheindorf wird zur neuen Fahrradstraße

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Freuen sich über die Fahrradstraße: Rüdiger Scholz, Christian Syring, Andreas Eckloff, Michaela di Padova (von links)

Leverkusen – Christian Syring bemühte zur Feier des Tages gleich mal eine passende Empfehlung: „Strecken unter fünf Kilometer sollte man eigentlich immer mit dem Fahrrad zurücklegen“, sagte der Mobilitätsmanager der Stadt Leverkusen, der es angesichts dieser Position ja wissen muss.

Und der oder die eine oder andere Radfahrende aus Leverkusen kann dieser Empfehlung auf dem Burgweg in Rheindorf ab sofort quasi inmitten eines besonderen Umfeldes für Zweiradbegeisterte tun: Dort eröffnete Syring nun nämlich mit anderen Vertreterinnen und Vertretern aus der Stadtverwaltung die erste einer Reihe von neue Fahrradstraßen Leverkusens.

Fahrradstraße bedeutet in diesem Fall: Es dürfen zwar auch anderen Verkehrsteilnehmende dort entlang gehen oder fahren – allen voran Autos. Aber: Der Radverkehr hat die Priorität. Und die Radfahrenden sind diejenigen, die stets das Vorrecht haben, wenn sie mit anderen zusammentreffen. „Sie dürfe beispielsweise nebeneinander fahren. Und wenn dann ein Auto nicht mehr gefahrlos überholen kann, muss es eben hinter den Rädern bleiben“, sagte Syring.

Polizei gibt Tipps zu Fahrrädern und Pedelecs

Die Städte Köln und Leverkusen haben vielerorts Verkehrsflächen für Radfahrende umgewidmet und einige Fahrradstraßen eingerichtet. Weitere sind derzeit in der Planung oder in der Umsetzung. Fahrräder und Pedelecs sind viel genutzte Alternativen im Straßenverkehr. Dazu will die Polizei Köln einige Tipps geben. Es geht um die Fragen: Was darf ich auf einer Fahrradstraße? Ist mein Fahrrad auch wirklich verkehrssicher, um am Straßenverkehr teilnehmen zu können?

Diese und weitere Fragen werden Verkehrssicherheitsberatende und Experten des Verkehrsdienstes der Polizei Köln auf den Social-Media-Kanälen am Donnerstag, 17. Juni, anlässlich eines behördenweiten Radaktionstages beantworten.

Parallel dazu werden Einsatzkräfte in Köln und Leverkusen am Aktionstag Verkehrsteilnehmer für die besonderen Anforderungen rund um den Radverkehr sensibilisieren und entsprechende Verkehrsverstöße gegebenenfalls ahnden. Die Social-Media-Sprechstunden am Donnerstag, 17. Juni, von 12 bis 14 Uhr sind auf Facebook und Twitter sind unter dem Stichwort „Polizei NRW Köln“ zu finden. Vorab können bereits jetzt Fragen per E-Mail gestellt werden, die im Rahmen des Aktionstages beantwortet und im Nachgang auf der Internet-Seite der Polizei Köln veröffentlicht werden. (ger)

sicher-radfahren.koeln@polizei.nrw.de

Dass in Rheindorf nun der Burgweg zur Fahrradstraße wurde, und nicht wie ursprünglich von der Verwaltung angedachte Strecke über die Unterstraße, liegt nach Aussage von Bezirksvorsteherin Michaela Di Padova am Eingreifen der Mitglieder der zuständigen Bezirksvertretung I: „Wenn wir uns vor Augen führen, mit wem wir heute alle einen Fahrradweg teilen müssen, dann wird die Antwort schnell klar: Wir haben ein Miteinander von Pedelecs, E-Bikes, demnächst auch E-Scootern, von Lastenfahrrädern, Rennrädern und dazwischen den guten alten Drahtesel.“

Die Unterstraße ist zu schmal

Die Unterstraße nun sei für diese unterschiedlichen Gefährte und Geschwindigkeiten einfach zu schmal. Der Burgweg hingegen sei breit genug – und zeichne sich durch den an- und wegfahrenden Verkehr an der nahen Kita sowie der Grundschule aus. Insofern sei die Einrichtung einer Fahrradstraße genau hier auch ein „deutliches Signal“: „Eltern müssen jetzt weniger Sorgen haben, wenn sie ihre Kinder mit dem Rad zur Kita oder Grundschule bringen. Die unterschiedlichen Fahrradtypen haben künftig Platz.“

Neues Schild aufgestellt

Das entsprechende Verkehrsschild, das den Burgweg nun als Fahrradstraße auszeichnet, ist natürlich bereits aufgestellt. Spätestens in einem halben Jahr soll auch die auffällige Fahrbahnmarkierung fertig sein.

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Nach Aussage von Conchita Laurenz, zuständig für den städtischen Fachbereich Ordnung und Straßenverkehr, folgen in Zukunft im Rahmen des Mobilitätskonzeptes 2030+ noch weitere Umwandlungen von normalen Straßen in Fahrradstraßen – und zwar in sämtlichen Bezirken. Und laut Syring nach derzeitigem Stand bis zu 35. Die beiden nächsten sollen der Amselweg in Küppersteg sowie die Brücke über die A 1 in Schlebuschrath sein. Im Bezirk 1, zu dem Rheindorf gehört, sind in Zukunft die Rheinstraße an der Ecke Wiesenstraße und der Bereich Dhünnstraße/Nobelstraße als Fahrradstraßen geplant. Die Kosten übernimmt das Land.

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