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JubiläumWiesdorfer Buchbinderei Lang feiert mit Künstler aus Melbourne

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Australische Kunst in Leverkusen: Norbert Herold (v.l.), Frank Lang und Künstler Dean Bowen

Australische Kunst in Leverkusen: Norbert Herold (v.l.), Frank Lang und Künstler Dean Bowen

Leverkusen –  Die Buchbinderei ist nicht bloß ein Handwerk: Es ist eine Form der Kunst. Das beweist die Buchbinderei Lang in der Wiesdorfer Lichstraße bereits seit 1964. Jede Arbeit wird mit größter Sorgfalt von Hand angefertigt, wobei neben der Optik auch die Langlebigkeit des Endprodukts als Frage der Ehre angesehen wird. Auch Buchreparaturen und Bildrahmungen gehören dabei fest zum Angebot.

Dass der Familienbetrieb fest zum Wiesdorfer Zentrum gehört, erkannte auch Oberbürgermeister Uwe Richrath an, der dem Betrieb bei der Feier zum 55-jährigen Bestehen am Wochenende gratulierte und viele weitere Generationsübernahmen wünschte. Der Gründer Fritz Lang übergab vor 23 Jahren den Betrieb an seinen Sohn Frank, der wiederum seine Tochter Katrin für das Handwerk begeistern konnte. Eines Tages wird sie den Laden übernehmen, doch ist sie heute schon fester Bestandteil des vierköpfigen Teams. Zu dem gehört auch Norbert Herold, der 1978 der erste Azubi von Fritz Lang war, und anlässlich des Jubiläums eine Ausstellung mit dem australischen Künstler Dean Bowen organisierte.

21 gerahmte Bilder

Lange schon wollte Herold einen australischen Künstler in Leverkusen vorstellen, da er selbst über viele Jahre auf dem Kontinent lebte und mit Künstlern zusammengearbeitet hat. Nun war es ihm gelungen. 21 gerahmte Bilder zieren die Wände und hängen in den Fenstern. Weitere sechs Radierungen und Fotografien liegen in den Schaufenstern aus.

„Von jedem der hier ausgestellten Kunstwerke sind 35 Exemplare vorhanden — und dann ist Feierabend“, erklärte der Buchbinder. Es sei also schon besonders, doch auch erschwinglich. Denn der Kunstkenner weiß, dass sonst die Statuen und Ölgemälde Bowens für nicht weniger als 15 000 australische Dollar verkauft werden.

Dabei sind gerade auch Bowens Radierungen spannend. Ein ausgeprägter Sinn für Farbe und Schattierungen, doch vor allem auch Struktur zeichnet seinen Stil aus. Inspiriert von Alltag und Tieren einerseits doch auch von kindlicher Kunst und expressionistischen Größen wie Miro und Dix, versteht es Bowen etwas Besonderes zu schaffen. Der Künstler, der spontan aus Melbourne angereist war, fühlte sich sehr geehrt. Auch er habe eine Art Jubiläum zu feiern: Seit 30 Jahren sei er hauptberuflich freier Künstler. Dass die Ausstellung somit in mehrfacher Hinsicht feierlichen Anlass bot, freute Bowen sehr: „Was für ein schöner Zufall!“ www.deanbowen.com

AUSSTELLUNGSZEITEN

Die Ausstellung kann noch bis Samstag, 7. Dezember, zu den Öffnungszeiten in den Geschäftsräumen der Buchbinderei Lang in der Lichstraße 4 besucht werden. Auch Editionen können noch erworben werden, solange der Vorrat reicht. (age)

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