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Musikschule LeverkusenDie Honorarkräfte sollen besser bezahlt werden

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Im Sommer waren Lehrende der Musikschule gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern auf die Straße gegangen, um für eine bessere Bezahlung der Honorarkräfte zu protestieren.

Im Sommer waren Lehrende der Musikschule gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern auf die Straße gegangen, um für eine bessere Bezahlung der Honorarkräfte zu protestieren.

Leverkusen  – Erst im Sommer des vergangenen Jahres waren Lehrende der Musikschule Leverkusen gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern in Wiesdorf auf die Straße gegangen, um für eine bessere Bezahlung der Honorarkräfte im Hause zu protestieren – also für diejenigen unter den Lehrerinne und Lehrern, die keine Festanstellung besitzen und für ihre Arbeit meist nur ein geringes Entgelt außerhalb jeglichen Tarifes erhalten.

Es war eine Demonstration, die in ähnlicher Art auch in anderen Städten stattfand und ein Umdenken der politischen Entscheidungsträger nach sich zog. Bei der Sitzung des Kulturausschusses wurde nun nämlich eine Vorlage zu genau diesem Thema behandelt. Inhalt: Wie können die an der Musikschule beschäftigten Honorarkräfte in Zukunft besser bezahlt werden?

Vier Modelle entworfen

Die Verantwortlichen der Stadtkämmerei haben dazu vier Modelle für mögliche zukünftige Szenarien durchgerechnet, die nun präsentiert wurden und über die demnächst im Rat abgestimmt werden soll. Indes: Nur eines davon hilft den auf Honorarbasis beschäftigten Lehrerinnen und Lehrern auch wirklich.

Modell eins beinhaltet die Fortführung des Status quo. Modell zwei sieht die Zahlung der für alle Honorarkräfte anfallenden Kosten in Höhe von 380 000 Euro im Jahr aus dem gesamtstädtischen Haushalt vor. Das Problem hierbei: Die Musikschule gehört zur „KulturStadt-Lev“ (KSL), die einen eigenen Haushalt hat. Und bei dem genannten Betrag handelt es sich lediglich um die Summe, die derzeit ohnehin schon von der KSL für die Honorarkräfte gezahlt wird. Sprich: Es käme in diesem Falle gar nicht zu einer Erhöhung der Entgelte.

Nur ein Szenario von Belang

Ein drittes Rechenmodell geht in die gleiche Richtung, orientiert sich aber an eventuellen Steigerungsraten in den Tarifverträgen der fest angestellten Lehrenden – für die Honorarkräfte würde auch diese Lösung keine spürbare Verbesserung bringen.

Und somit ist es lediglich ein viertes Szenario, das in Betracht kommt, um die missliche Lage der Betroffenen zu verbessern: Sollte es angenommen werden, würden die Honorarkräfte nämlich fest angestellt und nach Tarif (TvöD) bezahlt. Anstatt 380 000 Euro im Jahr erhielten sie rund 700 000 Euro jährlich.

Die Hälfte mit Tarifverträgen

Nach Aussage von Musikschulleiter Jürgen Ohrem sind derzeit 40 von 80 Lehrenden seines Hauses Honorarkräfte. Die übrigen 40 sind mit Tarifverträgen ausgestattet. Gleichwohl würden „zehn bis 15“ der 40 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch bei einer Entscheidung für die Variante mit Tarifvertrag nicht von einer solchen wichtigen und wünschenswerten Regelung betroffen sein, denn: Sie arbeiteten in der Musikschule nur im Rahmen einer Nebenbeschäftigung und besäßen anderswo Festanstellungen. „Das sind meist Kirchenmusiker, die bei uns Projekte wie JEKISS in den Schulen betreuen.“ Zudem Lehrkräfte, die sich zeitlich begrenzten Projekten widmeten oder in die Flüchtlingshilfe eingebunden seien. „Trotzdem sind diese Kolleginnen und Kollegen extrem wichtig für uns.“

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Die Mitglieder des Kulturausschusses entschieden sich letztlich dafür, die Vorlage in den Finanzausschuss und dann in den Rat zu vertagen – und versicherten, hinter dem Anliegen der Musikschule zu stehen, sprich: Jene vierte Lösung zu unterstützen, die eine Ausstattung mit Tarifverträgen vorsehe.

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