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Burgfest auf Gut OphovenMutprobe im Keller der Burg

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Frisch gepresster Apfelsaft ist für alle interessant.

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Leverkusen – „Wie viel wiegt das Kettenhemd eines Ritters?“ Das fragt Magdalena Burger eine Gruppe Kinder. Diese und andere Fragen mussten die kleinen Besucher beim Ritter-Quiz auf dem Burgfest des NaturGuts Ophoven beantworten. „Ein Kettenhemd ist so schwer wie zwei Kästen Wasser und wiegt 25 Kilo“, klärt sie die Gruppe auf.

Die Wasserburg auf dem Gelände des Naturguts Ophoven versetzte die Besucher am Sonntag zurück ins Mittelalter. Auf dem traditionellen Burgfest mit Trödelmarkt sorgten unter anderem urige Drechselbänke, leckere Flammkuchen und ein Schmied für mittelalterliche Atmosphäre. „Die alte Wasserburg bietet sich für solche Veranstaltungen einfach an“, erklärt Marianne Ackermann, Vorsitzende des Fördervereins Ophoven. „Wir haben vor über fünfzehn Jahren ganz klein mit ein paar Ständen und Aktionen für Kinder angefangen und schnell bemerkt, dass die Nachfrage der Besucher sehr groß ist.“

Zahlreiche Aussteller präsentierten Handwerkskunst: Selbstgemachter Schmuck aus Filz, Naturkosmetik oder Olivenöle wurden auf dem Fest angeboten. „Wir versuchen auch in unserem Angebot immer nachhaltiger und klimafreundlicher zu werden“, so Ackermann. Deshalb gab es in diesem Jahr auch einen Stand zum Thema nachhaltige Ernährung.

Die siebenjährige Leni versucht sich gemeinsam mit ihrem Vater Christoph am Drechseln. An der mittelalterlichen Wippdrehbank mit Fußantrieb von Johannes Ulrich Brenner schabt sie die Rinde eines Holzstücks ab. „Das ist gar nicht so einfach“, murmelt sie dabei. Johannes Ulrich Brenner hat die Wippdrehbank nach einer Anleitung gebaut, die in einem Buch beschrieben wurde. Seit 25 Jahren reist er mit seinem Stand durch Deutschland und führt auf Märkten und Burgfesten die mittelalterliche Drechselkunst vor. „Aus so einem Stück Holz könnte mal ein Kerzenständer oder eine Schachfigur werden“, erklärt er der Siebenjährigen. „Dabei spielt die Zeit, die man für das Drechseln braucht, keine Rolle. Wichtig ist nur das Ergebnis.“

Wimpel für das nächste Fest

Doch nicht nur am Drechseln konnten sich die kleinen Besucher des Burgfests versuchen. Rund um die Burg gab es Stände mit verschiedenen Rittertugenden, die die kleinen Besucher ablegen konnten. „Bei der Rittertugend Tapferkeit müssen die Kinder in den Burgkeller gehen“, erklärt Magdalena Burger vom Förderverein. In dem nur von Kerzen erleuchteten, niedrigen Keller gibt es Ritterrüstungen und andere mittelalterliche Gegenstände zu entdecken. Auch Zielsicherheit und Klugheit können die Kinder unter Beweis stellen. „Bei der Rittertugend Gemeinschaft können Burgwimpel gebastelt werden“, so Burger. Diese schmücken dann auf dem nächsten Fest das Gelände der alten Wasserburg.

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