NabuViel zu tun für die Naturschützer

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Einsatz für die Umwelt: Die NABU-Mitarbeiter Frank Gerber, Claudia Heitmann, Erich Schulz und der für Köln zuständige Walter Halfenberg (von links) präsentierten in Biesenbach ihre Projekte.

Einsatz für die Umwelt: Die NABU-Mitarbeiter Frank Gerber, Claudia Heitmann, Erich Schulz und der für Köln zuständige Walter Halfenberg (von links) präsentierten in Biesenbach ihre Projekte.

Leverkusen – Erich Schulz stand im nassen Gras und schlug sich in schöner Regelmäßigkeit die Bremsen von Armen und Beinen. Wobei etwaige Stiche ihm eigentlich nichts ausmachen: Für den Vorsitzenden der Naturschutzstation Leverkusen-Köln des Naturschutzbundes (NABU) sind sie eher Kollateralschäden, die er bei seiner Arbeit in Kauf nehmen muss. Und gearbeitet wird derzeit im Wald- und Wiesengebiet unterhalb von Biesenbach, wo Schulz und Kollegen am Freitag zur Pressekonferenz im Freien einluden.

Wiesen werden gemäht

Auf dem Programm stand ein Überblick über die aktuellen Projekte des NABU in Leverkusen und Umgebung, schließlich ist es nie verkehrt, die Leute wissen zu lassen, was vor ihrer Tür für die Umwelt getan wird – und vor allem, wo etwas getan werden muss. In Biesenbach zum Beispiel wird derzeit – mit etwas Verspätung aufgrund des Sommers, der bislang kein richtiger war – das Gras gemäht. Bald sind Wiesen in Balken und Quettingen dran. Und überhaupt: 2012 war bislang viel los in der hiesigen Natur.

Im März etwa pflanzten die NABU-Mitarbeiter die restlichen von 110 Obstbäumen auf verschiedenen Streuobstwiesen – alle tragen alte regionale und lokale Obstsorten. Mehreren hundert alten und jungen Obstbäumen wurde zudem eine besondere Pflege zuteil: Sie wurden einem sogenannten Erziehungs-, Verjüngungs- oder Erhaltungsschnitt unterzogen. Damit wird Fehlentwicklungen im Wuchs vorgebeugt (Erziehung), werden Bäume zum Neu-Austrieb angeregt (Verjüngung) und eine immer dichtere Verzweigung angestrebt (Erhaltung). Beschnitten wurden außerdem 64 Hecken sowie Kopfweiden an Rhein und Wupper. Diese werden allesamt von der am Naturgut Ophoven beheimateten NABU-Station mit ihren vier Mitarbeitern betreut.

Schutz von 1200 Amphibien

In den ehemaligen Kiesgruben Hitdorfs trugen diese Mitarbeiter die obere Bodenschicht ab und beseitigten Büsche, um diesen Lebensraum für viele Vogelarten attraktiv zu halten. Und in der Talstraße, der Neucronenberger Straße sowie der Voigtslaach in Hitdorf stellten die Naturschützer Amphibienzäune auf – womit sie nach Schulz’ Aussage rund 1200 Kröten, Molche und Frösche retteten. Hinzu kamen zahlreiche wissenschaftliche Projekte, wie etwa die Kartierung der Dhünn: Ein NABU-Mitarbeiter kämpfte sich in Wattstiefeln durch den Fluss, um den Moos- und Algenbestand zu dokumentieren. „Dieser Bestand geht nämlich zurück und wir wollen wissen, warum“, erklärte der wissenschaftliche Mitarbeiter des NABU, Frank Gerber, der außerdem ankündigte, in den kommenden Wochen die in der Vergangenheit aufgestellten Nisthilfen der Leverkusener Steinkauze (etwa 50) und Schleiereulen (etwa 20) zu überprüfen und – falls das nötig sein sollte – zu reparieren und zu reinigen.

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