Das Pflaster ist verlegt, die Bäume sind gepflanzt. Beleuchtung und Möblierung des Henkelmännchen-Platzes werden noch folgen. Hier könnte eine neue Brücke hinführen.
Copyright: Ralf Krieger
In der Neuen Bahnstadt West ensteht der Henkelmännchen-Platz.
Sein Name soll an die Zeit des Bahn-Ausbesserungswerkes erinnern.
Auf dem Platz wird auch ein Boule-Turnier-Feld angelegt.
Leverkusen – Man muss die Wilhelmstraße in der Opladener Neustadt schon ganz bis zum Ende durchgehen, um einen neuen Platz für Opladen zu sehen, der in den letzten Wochen weitgehend unbemerkt entstanden ist: der Henkelmännchen-Platz.
Seinen eigentümlichen Namen verdankt der Platz der Legende, dass über die Fußgängerbrücke, die an dieser Stelle bis vor wenigen Jahren über die Bahngleise hinweg ins Bahnausbesserungswerk geführt hatte, die dort Beschäftigten mit einer warmen Mahlzeit im „Henkelmann“ versorgt worden seien. Die Brücke wie das Werk sind Geschichte, der Platz nun ein Stück Erinnerung.
Wohnungsbau startet bald
Dieser bildet künftig in Höhe der Wilhelmstraße eine Unterbrechung in der Wohnbebauung der Neuen Bahnstadt West, in der rund 500 neue Wohnungen in vier- bis fünfstöckigen Gebäuden entstehen werden. „Die Investoren stehen in den Startlöchern und warten auf ihre Baugenehmigung“, sagt Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes bei einem Besuch auf dem Henkelmännchen-Platz.
An dessen Südseite soll auch eine neue Kindertagesstätte gebaut werden. Die zwei Dutzend Parkplätze auf dem neuen Platz sind aber nicht allein für Elterntaxis reserviert.
Das Pflaster ist bereits verlegt, auch auf dem Rad- und Gehweg, der im Grünen Band etwas unterhalb und parallel zur Friedrich-List-Straße in Richtung Norden bis zum neuen Busbahnhof führen wird. Nicht allein die Bäume längs der Europa-Allee sind inzwischen gepflanzt, auch die am Grünen Band und auf dem Henkelmännchen-Platz sind in der Erde und müssen zurzeit immer wieder gewässert werden.
Das Grüne Band mit Rad- und Gehweg soll zwischen der Neustadt und der Neuen Bahnstadt West verlaufen (links).
Copyright: Skizze: Greenbox
Während es an der Europa-Allee Sumpfeichen sind, setzt Ulrike Deiss, Landschaftsarchitektin der Neuen Bahnstadt, hier auf einen Mix von Baumarten, die in Zeiten des Klimawandels hin zu heißeren Dürresommern bessere Überlebenschancen haben. Ginkgos oder Gleditschien zum Beispiel.
Am Hang hinauf zur Friedrich-List-Straße stehen unter anderem Fichten, Feldahorn, Birken und Magnolien, wächst bald üppig wucherndes Chinagras. Die Firma Frauenrath hat die Vorstellungen des Kölner Planungsbüros Greenbox zügig umgesetzt.
och ehe die ersten Bäume gesetzt waren, prangten bereits die ersten Graffiti am Treppenaufgang zur Wilhelmstraße (rechts). Auf dem Platz rechts kann auch Boule gespielt werden.
Copyright: Ralf Krieger
Zur Wilhelmstraße führt eine betonierte Treppenanlage hinauf, der im Moment noch Geländer und Beleuchtung fehlen. Dass Sprayer hier schon Graffiti hinterließen, noch ehe der Platz annähernd gebaut war, ärgert nicht wenige Opladener. Am heftigsten erregt sich die örtliche CDU, die laut über Videoüberwachung nachdenkt. In Höhe der Karlstraße gibt es zusätzlich zur Treppe auch eine Rampe zwischen Neustadt und Bahnstadt West.
Noch aber ist alles mit Bauzäunen abgesperrt und wird auch noch bis Jahresende eine Baustelle bleiben – betreten verboten! Erst dann, wenn die Europa-Allee fertig ist und für den Verkehr freigegeben wird, werden auch das Grüne Band und der Henkelmännchen-Platz für die Öffentlichkeit nutzbar sein.
