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Neue StatistikSo viele Ukraine-Geflüchtete sind in Leverkusen registriert

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Ukraine_Gesamtschule_Schlebusch

Solidaritätsaktion der Gesamtschule Schlebusch mit der Ukraine

Leverkusen – Wer sind die Menschen, die aus der Ukraine zu uns nach Leverkusen flüchten? Ein neuer Sachstandsbericht der Stadt gibt darüber Auskunft. 1277 Geflüchtete hat die Stadt seit Beginn des Kriegs in der Ukraine registriert. Das heißt aber nicht, dass auch so viele Menschen aktuell in Leverkusen leben, es ist durchaus möglich, dass hier Erstregistrierte in andere Städte weitergezogen oder bereits wieder in die Heimat zurückgereist sind.

Vereinzelte Ankünfte

In den vergangenen Wochen hat sich der Zustrom deutlich abgeschwächt, es kommen aber immer noch vereinzelt Geflüchtete in Leverkusen an, zum Teil durch eigenständige Anreise, zum Teil durch Landeszuweisungen. Wie seit Beginn des Angriffskrieges sind es mehrheitlich Frauen, nämlich zu 67 Prozent.

Auch in der Altersaufstellung zeigt sich, dass es sich zu einem großen Teil um Mütter mit Kindern handelt, sehr viele sind im Altersbereich zwischen 24 und 45 Jahren angesiedelt (siehe Grafik). Im Kita-Alter sind 115 Kinder, dazu kommen 148 Kinder, die eine Grundschule besuchen sollten und weitere 170 Kinder im schulpflichtigen Alter von 11 bis 16 Jahren.

Viele der Kinder sind bereits an Schulen angemeldet und zu einem großen Teil auch bereits aufgenommen, die noch fehlenden werden in den kommenden Wochen versorgt. „Es gibt genug Plätze", verspricht einen Stadtsprecherin.  Laut Angaben der Stadt gibt es bislang insgesamt 182 Grundschul-Anmeldungen von geflüchteten Kindern, davon 126 aus der Ukraine. Für die Sekundarstufe I gibt es bislang insgesamt 231 Anmeldungen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, davon 133 aus der Ukraine. Für die Sekundarstufe II (teilweise 16 Jahre alt) gibt es bislang insgesamt 64 Anmeldungen von geflüchteten Jugendlichen, davon 27 aus der Ukraine.

Etwas anders sieht es an Kitas aus, hier liegen Stadt derzeit 40 Anmeldungen vor, bislang konnte nur ein Kind konnte untergebracht werden, der Rest durchlauf das normale Verfahren. Einige Kinder seien aber möglicherweise bereits bei anderen Trägern untergekommen, sagt die Stadtsprecherin. 

Viele in Privatunterkünften

Nur rund 300 der registrierten Geflüchteten leben aktuell in städtischen Gemeinschaftsunterkünften, der Großteil ist privat untergebracht oder konnte Wohnungen anmieten. Um sich auf einen möglichen weiteren Flüchtlingszustrom vorzubereiten und die derzeit belegten Sporthallen wieder für den Sportbetrieb freigeben zu können, plant die Stadt mehrere neue Unterkünfte.

Viele Kinder mit latenter Tuberkulose

In den städtischen Gemeinschaftsunterkünften wird bei der Erstaufnahme eine Untersuchung durch den Medizinischen Dienst durchgeführt. Auffällig dabei: Bei vielen der Kinder und Jugendlichen wurde eine latente Tuberkulose festgestellt. Aktuell sind das 121 Fälle, was einem Prozentsatz von mehr als 60 Prozent entspricht.

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Der medizinische Dienst gibt aber Entwarnung: „Bei einer latenten Tuberkulose handelt sich im Gegensatz zur offenen Tuberkulose um keine ansteckende Form der Tuberkulose, sondern lediglich um eine Infektion, aus der im ungünstigen Verlauf eine Erkrankung werden kann.“ Allen Betroffenen wurde ein Angebot zur vorsorglichen Behandlung in Form einer „Antituberkulotikatherapie“ gemacht.

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