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Neues Hitdorfer DreigestirnEin Ex-Bauer wird zum Prinzen und einer zum Bauern

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Jungfrau Heike (Corton Venegas), Prinz Volker I. (Kienow), und Bauer Ralf (Kanzler) hoffen auf eine ausgelassene Session.

Leverkusen – „Jeck wie eh und je“, das sind die Hitdorfer Karnevalisten geblieben, den coronabedingten Einschränkungen der letzten zwei Jahre zum Trotz. Und so lautet auch ihr Motto für die kommende Session 2022/2023. Am Samstag stellte der erste Vorsitzende Josef Landwehr das neue Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft „Hetdörper Mädche un Junge vun '93“ vor:  In der kommenden Session wollen Volker Kienow, Ralf Kanzler und Heike Corton Venegas als Prinz Volker I., Bauer Ralf und Jungfrau Heike für Frohsinn sorgen.

Bauer wird Prinz

Die beiden Männer sind keine unbeschriebenen Blätter in der Hitdorfer Vereinsgeschichte. Der nun designierte Prinz Volker Kienow war bereits in der Session 2010/2011 amtierender Bauer. Drei Jahre zuvor entdeckte der heute 59-Jährige seine Liebe zum rheinischen Karneval und schloss sich den „Lohrer Lück“ an. Außerhalb des jecken Kosmos ist er Inhaber eines Malerfachbetriebs und Betreiber eines thailändischen Massagestudios.

Zwei Wiederholungstäter

Ralf Kanzler ist auch zum zweiten Mal am Start: Bereits in der Session 2016/2017 gab der 68-jährige Rentner den Bauern Ralfi. Sein Herz schlägt für die Karnevalsgesellschaft, er wirkt unter anderem in der Tanzgarde mit. Für die dritte im Bunde ist das Ganze noch Neuland. Lange überlegte Heike Corton Venegas, in ihrem Jubiläumsjahr mit fast 60 Jahren nahm sie ihren Mut zusammen. Die eigenständige Friseurin macht als Jungfrau die Runde komplett.

Es gibt viel nachzuholen

Die drei sind sich einig: Sie wollen nachholen, was in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben ist. Ihr Ziel: zusammen feiern, Spaß haben und den Frohsinn endlich wieder traditionell weitergeben. Denn die Hoffnung auf einen normalen Karneval wie vor der Pandemie ist groß. „Unbeschwert zusammensitzen, draußen oder drinnen, ganz egal. Karneval feiern, wie wir es lieben, darauf hoffen wir“, so Vorsitzender Landwehr. Und dass es so kommen wird, davon ist der Karnevalist fest überzeugt. Natürlich werde man sich an die geltenden Regeln und Schutzmaßnahmen halten. Man sei auch froh, endlich wieder ein Dreigestirn aufstellen zu können, nachdem in den vergangenen zwei Jahren die Anwärter gefehlt haben.

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Mag es für die ein oder andere Karnevalsgesellschaft ungewöhnlich sein, die Rolle der Jungfrau tatsächlich mit einer Frau zu besetzen, so ist das für die Hitdorfer kein unbekanntes Terrain. Seit Tag Eins wurden die Positionen unabhängig vom Geschlecht verteilt. „Jeder soll das verkörpern, was er möchte. Da sind wir sehr flexibel“, betonte Landwehr. Auch ein rein weibliches Dreigestirn hat es im Verlauf der Vereinsgeschichte bereits gegeben.

Baustelle Hitdorfer Straße

Eine Frage beleibt offen: Was ist mit dem Hitdorfer Zoch? Fest steht: Er findet statt. Aber wo er lang geht, steht noch in den Sternen. Sollten die Bauarbeiten an der Hitdorfer Straße bis zum Straßenkarneval nicht ausreichend voran geschritten sein, werden die Jecken über die Ringstraße ziehen. Eine große Sause in der Stadthalle ist im Anschluss geplant.

Der 20. Vorschlag kommt durch

Die Idee für das Motto stammt aus der Feder von Margriet Frank. Seit knapp elf Jahren ist sie Mitglied der Hitdorfer Fährgarde, die dem Verein angehört. Von den rund 20 Vorschlägen kamen zehn von der karnevalsbegeisterten Frau. Sie erzählte: „Man hofft immer, dass der eigene Vorschlag durchkommt. Trotzdem war ich sehr überrascht. Ich freue mich einfach.“

Sommerfest als Dank

Als Dank für Sponsoren und Mitglieder, die dem Verein über die Corona-Zeit treu geblieben sind, veranstaltet die Karnevalsgesellschaft am 7. August ein Sommerfest auf dem Sportplatz des SC Hitdorf. Für Personen über 15 Jahren kostet der Eintritt zehn Euro. Live-Musik und Kinderunterhaltungen stehen auf dem Plan. Karten sind erhältlich bei Josef Landwehr und bei der „Alten Brauerei“.

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