NRW-DigitalwerkstattLeverkusener Kinder haben Roboter Jesi voll im Griff

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Die Klasse 4b der Grundschule Heinrich-Lübke-Straße konnte in der Digitalwerkstatt mit Apps und Tablets lernen.

Die Klasse 4b der Grundschule Heinrich-Lübke-Straße konnte in der Digitalwerkstatt mit Apps und Tablets lernen.

Leverkusen – Stolz steht die zehnjährige Jannat auf der Bühne der Gemeinschaftsgrundschule Heinrich-Lübke-Straße und präsentiert ihren Roboter. „Wir haben programmiert, dass er genau das macht, was wir wollen“, erklärt sie. Ihr Roboter hat sogar einen Namen, er heißt Jesi. Kippt Jannat ihr Tablet nach vorne, fährt Jesi vorwärts. Neigt sie ihr Tablet nach hinten, fährt er zurück. Das Programmieren von Robotern war Teil der mobilen Digitalwerkstatt, einem Unterrichts-Programm vom Land NRW.

Zwölf Meter ist der Truck lang, der durch ganz NRW reist und Schülern für eine Woche in das digitale Klassenzimmer einlädt. Spielerisch soll ihnen so der Unterricht in der digitalisierten Welt näher gebracht werden. „Wir wollen versuchen, die Kinder aus der Konsumentenrolle heraus zu holen und dazu anzuleiten die digitalen Geräte mehr kreativ und produktiv zu nutzen“, erklärte Monika Pieper, Referentin für Digitalisierung im NRW-Schulministerium.

Damit die Kinder kritische Medienkompetenz erlernen können, müsse die Schulung im Umgang mit den Geräten schon in der Grundschule anfangen, findet sie. Auch die dritten und vierten Klassen der GGS Heinrich-Lübke-Straße konnten jeweils für einen Tag ausprobieren, was mit einem Tablet und einfachen Apps alles möglich ist.

Gewählt wurde zwischen verschiedenen digitalen Workshops, in denen die Schüler mit kindgerechter Programmiersprache das Programmieren lernen oder kreative Stop-Motion-Filme und E-Books erstellen konnten. Die beiden Zehnjährigen Lana und Loredana haben sich für das Erstellen eines E-Books entschieden. Das Thema: Der einjährige Schulhund Taris, den sie fotografiert und über den sie mit Hilfe des Tablets ein digitales Buch gestaltet haben.

Bildungs-Offensive in Leverkusen

Anleitung und Unterstützung fanden die Schüler bei den beiden Trainerinnen der mobilen Digitalwerkstatt, Ronja Baetz und Stephanie Stelzer. „Wir versuchen alle ins Boot zu holen, die das Thema Digitalisierung in Schulen betrifft. Das sind natürlich die Schüler, Eltern und Lehrer, aber auch die Politik und die Presse“, sagte Baetz. Es sei wichtig zu zeigen, wie digitale Bildung konkret aussehen kann.

„Euch erwartet eine Welt, die sehr digitalisiert ist“, erklärte Oberbürgermeister Uwe Richrath den Schülern der Grundschule. Daher sei es wichtig, früh mit der digitalen Bildung anzufangen. Doch hängen daran viele Herausforderungen: „Wir müssen mit den Gebäuden und der Verkabelung hinterherkommen und natürlich auch mit der Ausstattung“, sagte Richrath.

Besonders dort liegen noch die größten Probleme. Zwar habe die Schule vor Kurzem 30 Tablets erhalten, jedoch gibt es nur im Computerraum WLAN, berichtete Konrektorin Eva Deutges. Auch die Lehrer durften in dieser Woche noch einmal Schüler sein und lernten in Fortbildungen in der mobilen Digitalwerkstatt das Programmieren, welche Apps es gibt und wie man mit den Kindern damit arbeiten kann. Grundschul-Lehrerin Gaby Ziegler sieht viele Chancen in der digitalen Bildung. Die Motivation bei den Schülern sei groß und zudem würde es den Alltag der Lehrer erleichtern.

Herausforderungen seien allerdings die Ausstattung und die Wartung der Geräte. „Die mangelnde Ausstattung in der Schule macht es natürlich etwas schwer, direkt an das Gelernte anzuknüpfen“, findet sie. Monika Pieper gibt sich jedoch optimistisch. Man spüre, dass das Interesse an der Digitalisierung in Leverkusen vorhanden sei und tatsächlich auch gelebt werde, lobte sie.

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