Oldtimer zum JubiläumDer Flugplatz am Kurtekotten feiert seinen 60. Geburtstag

Lesezeit 4 Minuten
le-flugplatzfest_(4)

Am Flugplatz Kurtekotten können Luftsportinteressierte auch einen Pilotenschein machen.

Leverkusen – Im vergangenen Jahr hatten Flugfans in Leverkusen noch auf den Tag der offenen Tür am Flugplatz Kurtekotten verzichten müssen, jetzt dürfen sie sich wieder auf eine Veranstaltung freuen. Am Samstag,  31. August, und Sonntag, 1. September, jeweils von 10 bis 18 Uhr lädt der Luftsportclub Bayer Leverkusen zum Flugplatzfest. Gefeiert wird zugleich das 60-jährige Bestehen des Flugplatzes am Kurtekotten.

Dass es 2018 nicht zu einem Tag der offenen Tür kam, hatte einen einfachen Grund. Es hatte sich schlichtweg niemand finden lassen, der die Organisation übernehmen wollte, nachdem die bis dato Verantwortlichen nicht mehr konnten. Das sollte sich in diesem Jahr nicht wiederholen, fanden Markus Pott und Thomas Heinemann, zwei Ballonpiloten aus dem Verein. „Es hat uns bekümmert, dass es 2018 keinen Flugtag gab. Das muss man den Leuten einfach zeigen“, sagte Heinemann. Pott ergänzte: „Wir wollen, dass Luftsportbegeisterte und Menschen, die Interesse haben könnten, zu uns kommen.“

Nachbau einer Junkers F13

Wer tatsächlich kommt, kriegt viel geboten. Als Highlight der Tage sind Flugzeug-Oldtimer-Schaus geplant, während der sehr außergewöhnliche Flugzeuge zu sehen sein werden. Neben einer Focke Wulf F44 „Stieglitz“ mit einem 2,25 Meter-Propeller und einer Lockheed Electra mit 16 Metern Flügelspannweite aus den 1930er-Jahren soll vor allem eine Maschine für Aufsehen sorgen: der Nachbau einer Junkers F13.

Dieses Modell hatte seinen Erstflug am 25. Juni 1919. Die Junkers F13 war das erste Ganzmetallflugzeug der Welt; wurde insgesamt 320 Mal gebaut. Da die Modelle, die noch gut erhalten sind, größtenteils in Museen stehen, entschied sich ein Unternehmer vor einigen Jahren dazu, das Flugzeug nachzubauen. Ein extrem aufwendiges Verfahren, betonten Pott und Heinemann. Etliche Laserscans seien nötig gewesen, um alles detailgetreu nachbauen zu können. Nun steht die Maschine in perfektem Zustand am Wochenende in Leverkusen und erfüllt Pott und Heinemann sichtlich mit viel Stolz und Vorfreude.

Oldtimer-Fly-In als besondere Attraktion

Doch es wird noch weitere Oldtimer-Flugzeuge zu sehen geben. Geplant ist ein Oldtimer-Fly-In, für den es schon mehr als 30 Anmeldungen gibt – Tendenz steigend. Alle Angemeldeten können den Leverkusener Flugplatz mit ihren Maschinen anfliegen. Außerdem werden die Modellflugbegeisterten aus dem Verein eine Flugschau vorführen, werden in Motorfliegern Schnupperflüge für 35 Euro angeboten, wird es eine Tombola geben und werden einige Segelflieger in der Luft sein. Für Kinder sind Attraktionen wie Kinderschminken, Modellflieger basteln oder eine Greifvogelschau geplant. Der Eintritt liegt bei fünf Euro, Kinder unter 14 dürfen kostenlos aufs Gelände.

Eine solche Veranstaltung möglich zu machen, birgt einige Hindernisse. Ordnerweise Unterlagen, Genehmigungen und Pläne kommen zusammen. An der Verwirklichung hatten nicht nur Pott und Heinemann einen Anteil. „Das Gemeinschaftsgefühl in so einem Verein ist beeindruckend. Alle Mitglieder ziehen an einem Strang. Und wenn dann noch alle in eine Richtung ziehen, klappt so etwas“, sagte Heinemann.

Genehmigungen eingeholt

Hinzu kam die Hilfe der Sponsoren. Bayer, der Chempark und die Sparkasse Leverkusen unterstützen die Veranstalter. Involviert ist zudem die Stadt Köln. Denn auch wenn der Verein „Leverkusen“ in seinem Namen trägt, so befindet sich ein großer Teil des Flugplatzes auf der Fläche der Stadt Köln, wie Heinemann verriet. Inzwischen sind nahezu alle Genehmigungen eingeholt, sodass der Veranstaltung nichts mehr im Weg steht. Für Parkplätze auf dem Bayer-Gelände ist gesorgt, zudem wird es Shuttlebusse geben, die Besucher von dort aus zur Veranstaltung bringen. Wer mit dem Fahrrad kommt, kann es direkt am Flugplatz abstellen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Flugplatz in Leverkusen ist hoch frequentiert. Rund 6000 Motorflieger und 10 000 Segelflieger starten jährlich von der einen Kilometer langen grünen Start- und Landebahn. Der Verein besitzt sechs eigene Motorflieger, drei Motorsegler, zwei Ultraleichtflugzeuge, 13 Segelflugzeuge, fünf Ballone und ein Luftschiff. In etwa dieselbe Menge gibt es zudem an Fluggeräten in Privatbesitz.

Ein denkwürdiger Tag für den LSC

Im Juli 1959 wurde der Flugplatz am Kurtekotten eingeweiht. Seither bietet er Fluginteressierten aus der Region die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen und ist die Heimat des LSC Bayer Leverkusen. Nicht nur der Flugplatz wurde damals eingeweiht. Am Tag der Eröffnung kam es zudem zur Namenstaufe mehrerer Motor- und Segelflugzeuge, die sich nach der Feier vom Boden lösten und über dem Flugplatz kreisten.

Als damaliger Vorsitzender des Luftsportclubs Bayer begrüßte Direktor Friedrich Silcher, damals Vorstandsmitglied der Farbenfabriken Bayer, die vielen Gäste . Er dankte den Farbenfabriken und Prof. Dr. Ulrich Haberland für deren Großzügigkeit, die dem Klub den Platz sowie eine Reihe von Flugzeugen beschert hatte. Zudem wurden Piloten für ihre Künste ausgezeichnet. Dr. A. Theodor Wuppermann, ehemals zweiter Vorsitzender des Luftsportclubs Bayer, erhielt die Ehrennadel des Deutschen Aeroclubs, Hans Steinkuhl, ein Opladener, bekam das „Goldene Segelfliegerabzeichen mit einem Diamanten“.

KStA abonnieren