Paketbote kritisiert Kunden„Wenn Sie in Quarantäne sind, sagen Sie es mir“

Lesezeit 2 Minuten
Paket dpa

Die Post verzichtet bei Paketen auf die Unterschrift.

Leverkusen – Corona-Krisenzeiten - und die Menschen bestellen weiterhin Pakete. Auch diejenigen, die sich aktuell in häuslicher Quarantäne befinden, und diese Tatsache erst erwähnen, wenn der Paketbote bereits an der Tür steht.

Auf Facebook in der Gruppe „Nett-Werk Leverkusen“ regt sich derzeit ein Nutzer unter dem Namen „Flex Huerag“ auf: „Ich bin Paketbote“, erzählt er (ohne seinen Arbeitgeber anzugeben), „und beliefere jeden Tag circa 120 bis 140 Kunden. Da ich jetzt schon zwei-, dreimal mit Kunden zu tun hatte, die, nachdem sie das Paket entgegengenommen haben, mir mitgeteilt haben, dass sie in Quarantäne sind, bitte ich nun alle: Wenn Sie in Quarantäne sind, dann sagen Sie es mir und meinen Kollegen über die Sprechanlage oder sonst wie (Fenster, Balkon, über den Hausflur rufen).“ Der User betont: „Das ist eine Unverschämtheit. Ich hoffe, dass dies Anklang findet.“

Gut 500 Likes hat der Post bereits nach einer Stunde gesammelt. Die weiteren Nettwerk-Nutzer reagieren oftmals mit Verständnis und Empörung: „Das ist tatsächlich das Allerletzte! Wenn man in Isolation ist, dann aus gutem Grund. Dann es nicht direkt sagen und andere gefährden. Absolutes No-Go! Man kann sich nur wünschen, dass sich ein paar solche Worte zu Herzen nehmen und ihr Verhalten überdenken“, kommentiert eine Facebook-Userin.

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Andere betonen ebenfalls: „Bin sprachlos. Wieso sagt man das nicht direkt oder hängt ein Schild an die Tür?“

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Eine weitere Leverkusenerin schlägt pragmatisch vor: „Man könnte ja auch der Einfachheit halber eine Abstellgenehmigung erteilen, oder dem Paketboten sagen, er soll es vor die Tür stellen. Und wenn der Bote weg ist, holt man das Paket rein.“

Keine Unterschriften mehr

Die Deutsche Post DHL hat reagiert, zumindest der Paketempfänger muss inzwischen nicht mehr das Quittiergerät oder den Stift in die Hand nehmen, die eine potenzielle Virenquelle wären.

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Die Deutsche Post DHL schreibt dazu auf ihrer Webseite: „Wir verzichten aktuell bei der Übergabe von Paketen auf die Unterschrift des Empfängers. Stattdessen dokumentieren unsere Zusteller anstelle des Empfängers die erfolgreiche Auslieferung mit ihrer eigenen Unterschrift. Sofern der Empfänger damit nicht einverstanden ist, werden die Sendungen in die Filiale benachrichtigt oder an den Absender zurückgesandt.“ Und auch das Unternehmen empfiehlt, „wenn möglich für den Empfang Ihrer Pakete einen Ablageort festzulegen oder direkt an Packstationen zu adressieren“.

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