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Pendler im VorteilWer in Köln arbeitet, sollte in Leverkusen eine Wohnung kaufen

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Wohnungen Verkehr Nobelstraße Leverkusen

Wohnhäuser an der Nobelstraße in Leverkusen-Wiesdorf

Leverkusen – Wer in Köln arbeitet und über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, kann viel Geld sparen, wenn der neue Wohnort Leverkusen heißt. Wer pendelt, kann schließlich von einem jahrzehntelangen Kostenvorteil profitieren, zeigt eine neue Analyse.

Wohnen in Leverkusen, arbeiten in Köln

So hat die Postbank in ihrem jährlich erscheinenden Wohnatlas die Region rund um Köln einer Pendleranalyse unterzogen. Dabei wurden die Kosten für den Kauf einer Eigentumswohnung in Köln mit Vergleichswerten aus angrenzenden Kommunen und Kreisen verglichen. Der Kaufpreisvorteil gegenüber Köln wurde dann wiederum mit den jährlichen Pendelkosten verrechnet – 45 Cent pro Kilometer mit dem Auto (43 Cent ab 21 Kilometer einfacher Entfernung) und 13 Cent pro Kilometer mit Bus und Bahn (zwölf Cent ab 21 Kilometer). Zusätzlich wurden 26,66 Euro pro Stunde Pendelzeit veranschlagt.

Das Ergebnis: Kaufen sie eine Wohnung in Leverkusen, haben in Köln arbeitende Pendlerinnen und Pendler so lange einen finanziellen Vorteil gegenüber dem Kauf in Köln wie nirgends sonst im Umland der Metropole. Erst nach 37,8 Jahren ist ihr Kaufpreisvorteil bei der 70-Quadratmeter-Wohnung aufgebraucht, wenn sie den ÖPNV nutzen. Pendeln sie mit dem Auto, dauert es immer noch 23,5 Jahre. Leichlingen liegt mit 12,3 beziehungsweise 7,4 Jahren im oberen Mittelfeld des Vergleichs, bei dem die Kreise, aber auch alle Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern einbezogen wurde.

Wer bei erhöhtem Raumbedarf in Leverkusen eine 120-Quadratmeter-Wohnung gekauft hat, spart mit dem ÖPNV 64,8 Jahre lang gegenüber dem Kauf in Köln. Länger als die allermeisten Leben, nämlich 109,6 Jahre lang hält der Kaufpreisvorteil gar, wenn zwei Homeoffice-Tage pro Woche angenommen werden. Für Leichlingen gilt das 21,1 Jahre ohne und 35,7 Jahre mit Homeoffice.

Die Sparkasse Leverkusen stimmt der Analyse zu: „Unsere Stadt profitiert von der Lage im Speckgürtel der Großstädte Düsseldorf und Köln“, schreibt Sprecher Dierk Hedwig. „Die Nachfrage nach Immobilien ist weiterhin hoch.“

Leverkusen: Deutliche Zurückhaltung bei Immobilien-Käufern

Dabei fielen in Leverkusen aktuell im Schnitt circa 3000 Euro pro Quadratmeter in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung an und 2800 Euro bei 120 Quadratmetern. Diese Zahlen gelten derweil für gebrauchte Immobilien: „Im Neubau liegen die Preise mit ungefähr 4500 Euro deutlich höher“, schreibt Hedwig. Besonders günstig seien der Norden Rheindorfs, Lützenkirchen im Bereich „Schöne Aussicht“ und Manfort. Am anderen Ende der Preisskala stehen wiederum die beliebten Stadtteile Schlebusch – und hier vor allem die Waldsiedlung – und Hitdorf.

Für einen Vergleich eignen sich Zahlen zum Kölner Wohnungsmarkt: „Wir sehen beim Quadratmeterpreis eine Bandbreite von 4500 bis 9000 Euro“, sagt Jörg Wehner von der Sparkasse Köln-Bonn. Entscheidende Faktoren seien die Lage – „Kalk ist preisgünstiger als der Hahnwald“ – und der Zustand der Immobilie.

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Jegliche Preise sind derzeit jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn sie befinden sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage in einem Wandel. Das merkt auch der Leverkusener Sparkassen-Sprecher Dierk Hedwig an: „Wir registrieren bei den potenziellen Immobilien-Käufern eine deutliche Zurückhaltung, während die Verkäufer immer noch versuchen, ‚alte’ Preise von vor der Krise zu erzielen.“

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