Pferde hinterlassen SpurenDer Radweg im Bürgerbusch wird zur Marterstrecke

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Man muss kein Indianer sein, um diese Spuren zu lesen.

Man muss kein Indianer sein, um diese Spuren zu lesen.

Leverkusen – Es ist keinen Monat her, dass der in nord-südlicher Richtung verlaufende Waldweg im Bürgerbusch eine neue Decke bekommen hat (wir berichteten). Innerhalb kürzester Zeit, beklagen sich Radfahrer, ist die schön glatte Oberfläche schon wieder zu einer Marterstrecke geworden. Dabei war gerade das der Grund, weshalb der Weg erneuert wurde. Radfahrer werden an manchen Abschnitten derart durchrüttelt, dass manchem vielleicht sogar die Brille von der Nase zu fallen droht.

Man muss kein Indianer sein, um die Urheber der Fahrbahnunebenheiten zu erkennen: Pferde haben auf dem Hauptweg, der offiziell als Verbindungs-Radweg zwischen Schlebusch und Quettingen bis Leichlingen gekennzeichnet ist, ihre zum Teil zentimetertiefen Spuren hinterlassen. Deutlich sind die Hufeisenabdrücke auf der neuen Oberfläche zu sehen, davon abgesehen künden auch Haufen von Pferdeäpfeln von einem regen Pferdeverkehr.

Sanierung ohne Asphalt

Die Wegedecke ließen die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) nach einem Antrag sanieren, den die CDU in der Bezirksvertretung II vor einem Jahr stellte. Begründung: Es seien dort viele Radler unterwegs.

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Der Bürgerbusch steht insgesamt unter Landschaftsschutz, der Bürgerbuschbach ist sogar ein Naturschutzgebiet, deshalb hat man die Wegedecke auch als so genannte wassergebundene Decke erneuert, also ohne Asphalt.

TBL-Chef Wolfgang Herwig hat sich den Weg selbst noch nicht angesehen. Er sagt aber, dass ein neuer wassergebundener Weg einige Zeit brauche, bis er eine harte Oberfläche bilden könne. Eine gute, feste Oberfläche könne nur durch den Wechsel von Regen und Trockenheit entstehen: Das Material im Weg müsse sich setzen.

Reiter trifft keine Schuld

Regen spüle die kleineren Teilchen des Baumaterials in tiefere Bereiche, dadurch festige sich die Schicht normalerweise von selbst immer weiter. Die Pferde, so scheint es, hinterlassen also im unfertigen Decke ihre Spuren, der Weg könnte womöglich bald eine schlimmere Rüttelstrecke sein als zuvor. Auf die Reiter zu schimpfen und ihnen einen Strafzettel zu drohen (25 bis 750 Euro), ist aber keine Option; ihnen kann man gar keinen Vorwurf machen. Denn der Weg zwischen Grüner Weg und Holzhausen ist zwar offiziell als Radweg gewidmet, er wird aber auch in einer Reitwegekarte auf der städtischen Internetseite als Reitweg angegeben. Obwohl er so nicht beschildert ist. Pferde und Radfahrer auf einer gemeinsamen Trasse – eine Kombination, die eigentlich gar nicht geht. Zumal es abgesehen von dem neu gemachten Hauptweg viele weitere Reitwege im Bürgerbusch gibt. Dazu sagt Hans-Michael Bappert von den Technischen Betrieben: „Vielleicht sollten wir mal einen Antrag formulieren und das zum Thema machen.“ Sprich, den Weg als reinen Rad-Fußweg zu kennzeichnen.

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