Pflegeresidenz WiesdorfSo verlief der Impfstart in Leverkusen

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Entspannung, nachdem am 27. Dezember in der Wiesdorfer Pflege-Residenz die letzte Spritze aufgezogen war. In dem Raum wurden die Impfdosen vorbereitet.

Entspannung, nachdem am 27. Dezember in der Wiesdorfer Pflege-Residenz die letzte Spritze aufgezogen war. In dem Raum wurden die Impfdosen vorbereitet.

  • Am Sonntag war es soweit: Die ersten Leverkusener Bürgerinnen und Bürger wurden geimpft.
  • Die Stimmung? Erleichtert. Was sagen die Beteiligten?

Leverkusen – Das breite Grinsen sieht man sogar hinter der großen FFP2-Maske. „Ich mache heute Abend eine Flasche Sekt auf“, sagt Stephanie Knoll, Direktorin der Pflegeresidenz Leverkusen. „Ich auch!“, stimmt ihr Pflegerin Steffi Letzner zu. Beide haben ihre erste Corona-Impfung hinter sich, genau wie 60 weitere Mitarbeiter und 40 Bewohner der Wiesdorfer Pflegeresidenz, die am Sonntag als erste Einrichtung in Leverkusen mit den Impfungen begonnen hat.

Keine Nebenwirkungen

Und das ohne jede Probleme. Alle Bewohner seien nach der Impfung noch 30 Minuten lang überwacht worden, keiner habe irgendwelche Nebenwirkungen gezeigt. „Ich habe auch überhaupt nichts gespürt“, sagt Letzner. Bedenken wegen der Impfung habe sie keine gehabt. „Ich habe mich richtig auf den Tag gefreut und heute Nacht auch sehr gut geschlafen“, sagt sie lachend.

1300 Dosen bis Ende Dezember

Wie alle anderen Kommunen in NRW bekam Leverkusen am Sonntag zunächst 180 Impfdosen des aktuell zugelassenen Biontech-Wirkstoffes. Bis Ende Dezember hat das Land weitere 1300 Dosen angekündigt. Bis Ende Januar sollen nochmals rund 1500 Dosen zur Verfügung stehen. Die damit möglichen Impfungen werden nach und nach ausschließlich in Pflegeeinrichtungen durch die mobilen Impfteams vorgenommen.

Impfstart Corona Pflegeresidenz (2)

Elisabeth Eckert macht den Anfang.

Die erste geimpfte Leverkusenerin ist Elisabeth Eckert, 96 Jahre alt. Sorgen vor der Impfung hatte auch sie nicht: „Ich halte das für sehr wichtig. Der Arzt hat es auch gut gemacht.“ Oberbürgermeister Uwe Richrath sprach von einem „großen Hoffnungsschimmer“, auch wenn es noch eine Weile dauern werde, bis genug Impfstoff für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehe.

Schnelles Handeln erforderlich

Direktorin Knoll ist stolz, dass ihre Einrichtung die ersten Impfungen der Stadt bekommen hat. „Am 16. Dezember um 18 Uhr bekam ich einen E-Mail der Kassenärztlichen Vereinigung, dass wir berechtigt dafür wären“, berichtet Knoll. Allerdings müsse bis zum 18. Dezember eine Auflistung aller Mitarbeitenden und Bewohner, die geimpft werden sollen, plus deren Einverständniserklärung vorliegen. „Ich habe am Abend noch alle informiert und am nächsten Morgen um 7.30 Uhr saß der Krisenstab zusammen und hat alles organisiert.“

Pflegerin Steffi Letzner (rechtes Bild, links) und Direktorin Stephanie Knoll sind erleichtert.

Pflegerin Steffi Letzner (rechtes Bild, links) und Direktorin Stephanie Knoll sind erleichtert.

Den Gedanken, lieber erstmal eine andere Einrichtung das ganze Prozedere testen zu lassen, hatte Knoll nie. „Ich stehe da voll hinter.“ Am 18. Dezember erhielt sie dann einen Anruf von Gesundheitsamts-Chef Martin Oehler, dass ihre Einrichtung die einzige sei, von der alle Unterlagen bereits vorliegen. Das Weihnachtsgeschenk war perfekt, der Impfstart direkt nach den Feiertagen.

Der Arzt Carsten Mennicken impft als Letzte des Tages Anna Knoll, die an der Rezeption arbeitet.

Der Arzt Carsten Mennicken impft als Letzte des Tages Anna Knoll, die an der Rezeption arbeitet.

Nicht alle Bewohner und Mitarbeiter konnten geimpft werden, bei einigen gab es medizinische Gründe, bei wenigen auch ideologische. „Die allermeisten waren aber sehr positiv gestimmt“, sagt Letzner. „Hoffen wir, dass der Spuk damit endlich bald vorbei ist“, sei der Satz, den sie an diesem Tag am häufigsten gehört hat, sagt Letzner.

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Zunächst wird sich an der Praxis im Pflegeheim nichts ändern, für die vollständige Wirkung müssen alle frühestens in drei Wochen noch eine zweite Impfdosis bekommen. Alle Mitarbeitenden tragen weiterhin FFP2-Masken, die Bewohner Mund-Nase-Schutz.

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„Natürlich sind wir alle froh, wenn die Dinger irgendwann weg sind“, sagt Pflegerin Letzner. „Aber bis dahin tragen wir sie selbstverständlich weiter, aus Respekt vor unseren Mitmenschen.“

Eine große Party für alle

Welche der Einschränkungen sie als Erstes abschaffen würde, dass kann Stephanie Knoll noch nicht genau sagen. Aber einen Wunsch hat sie, sagt sie euphorisch: „Eine richtig große Party für alle. Als Dank für die viele Arbeit und die Einschränkungen.“ Ein erster Schritt dahin ist gemacht.

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