Positiv-Trend mit MakelPolizei stellt Kriminalitätsstatistik 2018 für Leverkusen vor

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Am 22. Januar gab es eine Betrugs-Serie in Schlebusch, viele Polizisten ermittelten und informierten Bürger vor Ort. Besonders die Betrugsfälle gegen Senioren haben stark zugenommen.

Leverkusen/Köln – Die Polizei hat am Mittwoch die Kriminalitätsstatistik 2018 vorgestellt. „Im Größenvergleich mit anderen Städten wie Hamm oder Hagen ist Leverkusen eine sichere Stadt“, bilanziert Klaus-Stephan Becker, Leiter der Direktion Kriminalität.

Die Zahlen belegen das: Waren es 2017 noch 12 570 Fälle, kam die Polizei 2018 in 11964 Fällen zum Einsatz – ein Rückgang von 4,82 Prozent. Beachtlich ist, dass die Quote der aufgeklärten Fälle von 43,9 Prozent (2014) auf 51,3 Prozent (2018) gestiegen ist.

Viele Betrugsfälle gegen Senioren

Ein großes Problem ist jedoch die wachsende Zahl der Betrugsfälle gegen Senioren. „Mit dem Enkeltrick, getarnt als Polizeibeamte oder Heizungsableser, haben die Betrüger viele Wege gefunden, um bis an den letzten Cent der Betroffenen zu kommen“, sagt Becker. 

Zwar wurden 2018 nur rund 100 Betrugsfälle registriert (2017: 300), aber bereits Anfang 2019 hat sich die Quote um drastische 65 Prozent erhöht. „Wir haben es mit regelrechten Betrugswellen zu tun“, so Becker. Allein an einem Tag seien 50 Anzeigen eingegangen – eine deutlich größere Dunkelziffer wird vermutet.

Masche aus dem Call-Center

Die Betrugsmasche habe Züge der organisierten Kriminalität angenommen: „Viele Betrüger sitzen in Call-Centern in der Türkei und telefonieren regelrecht die Städte ab.“ Vor Ort würden dann Handlanger den Betrug vollenden. Betroffene sollten sich dringend bei der Polizei melden.

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Präsentation der Kriminalitätsstatistik im Polizeipräsidium Köln durch Ralf Remmert, Leiter der Pressestelle, Polizeipräsident Uwe Jacob Polizeipräsident und dem Leiter der Direktion Kriminalität Klaus-Stephan Becker (von links)

Um gegen die Banden vorzugehen, kooperieren deutsche Beamte und Staatsanwaltschaft seit 2018 mit türkischen Behörden. „Wir erwischen hier nur die Handlanger“, so Becker, „die Drahtzieher sitzen im Ausland“. Diese sollen nun von den türkischen Behörden festgenommen werden.

Polizeipräsident Uwe Jacob betont jedoch ausdrücklich: „Es gibt viele Faktoren wie sozialen Stand, Ausbildung oder Familiensituation warum Ausländer kriminell werden. Aber sie sind nicht per se krimineller als Deutsche“.

Bei vielen anderen Delikten verzeichnet die Stadt einen Positiv-Trend: Fahrraddiebstähle, Diebstähle aus Autos, Raube und Taschendiebstähle sind weniger vorgefallen. Einbrüche und Drogendelikte nahmen aber zu.

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