SchuleingangsuntersuchungStadt Leverkusen will alle Termine schnell nachholen

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Schulkinder Symbol

Die meisten Kinder haben vor ihrer Einschulung keine schulärztliche Untersuchung bekommen.

Leverkusen – Die eigentlich verpflichtenden schulmedizinischen Untersuchungen vor der Einschulung sind sowohl zum vergangenen Schuljahresbeginn wie auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie großflächig ausgefallen (wir berichteten). Das empfindet die CDU-Fraktion im Stadtrat als „nicht akzeptabel“ und hat einen entsprechenden Antrag gestellt, die Untersuchungen schnellstmöglich nachzuholen. Nicht nur möglicher Förderbedarf müsse schnellstmöglich erkannt werden, auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Psyche der Schulanfänger sei zwingend festzustellen, heißt es in dem Antrag.

Über dem Landesschnitt

Dieser konnte nach einer Stellungnahme des Medizinischen Dienstes von der Tagesordnung der Stadtratssitzung genommen werden. „Alle zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 ersatzlos entfallenen Termine der Schuleingangsuntersuchungen werden schnellstmöglich durch das Gesundheitsamt Leverkusen nachgeholt“, heißt es in der Antwort. 75 Prozent der 2020 eingeschulten Schülerinnen und Schüler seien mittlerweile schulmedizinisch untersucht worden. Das liege deutlich über dem Landesschnitt. Aktuell werden die Eltern der 25 Prozent noch nicht untersuchten Kinder mit einem Terminangebot angeschrieben.

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Für die Kinder, die vor zwei Wochen ihre Einschulung gefeiert haben, werden aktuell Untersuchungen terminiert. Die Termine sollen bis Herbst stehen und bis spätestens Ende des Jahres abgearbeitet werden. Dafür wurde eine dritte Personalstelle „Kinder- und Jugendarzt“ beantragt und umgehend ausgeschrieben.

Kooperation mit Kinderärzten

Zudem wehrt sich der medizinische Dienst gegen den Vorwurf, dass Kinder vergessen werden und durch nicht erkannten Förderbedarf möglicherweise langfristig in ihrer Schullaufbahn beeinträchtigt werden. „Das Gesundheitsamt Leverkusen folgt gewissenhaft dem vom Landeszentrum Gesundheit vorgeschlagenen Konzept zur Kompensation der pandemiebedingten temporären Ausfälle von Schuleingangsuntersuchungen.“ Außerdem sei empirisch gesichert, dass Kinder mit Förderbedarf meist nicht erst zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung auffällig werden. „Alle diese Kinder erhalten in Leverkusen eine reguläre Schuleingangsuntersuchung“, schreibt die Stadt.

Kooperation mit Kinderärzten 

Die Verwaltung prüfe außerdem, niedergelassene Kinderärztinnen in Leverkusen mit Schuleingangsuntersuchungen zu betrauen und schließe dazu entsprechende Kooperationsvereinbarungen. Das sei aber nicht so einfach, weil Schuleingangsuntersuchungen einem strengen Standard unterliegen, der vom Land NRW vorgegeben werde.

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