Selbsthilfegruppe AtmenLebenslust trotz Atemnot

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Fachhändlerin Sabrina Radukič erläutert dem Vereinsvorsitzenden Josef Brandl ein Inhalationsgerät.

Fachhändlerin Sabrina Radukič erläutert dem Vereinsvorsitzenden Josef Brandl ein Inhalationsgerät.

Leverkusen  – Die Selbsthilfegruppe Atmen kombinierte am Samstag, 13. Juli, das Vereinsjubiläum mit einem Sommerfest. Bei gegrillten Köstlichkeiten und frischen Salaten, trafen sich die Mitglieder mit ihren Angehörigen in der Leverkusener Doktorsburg. Gemeinsam feierten sie das 15-jährige Bestehen des Vereins und Elke Dubbel als ältestes Mitglied und Chefredakteurin der Vereinszeitung „Atempause“. Zur Feier des Tages gab es für jedes Mitglied eine Jubiläumsausgabe.

Seit der Gründung vor 15 Jahren hat sich die Selbsthilfegruppe Atmen einem Ziel verschrieben. Die Mitglieder möchten am alltäglichen Leben teilhaben und die schönen Tagen genießen und das, trotz ihrer Erkrankung. Das Motto „Lebenslust trotz(t) Atemnot“ steht dabei im Vordergrund und wird bei jedem Treffen im Verein bewusst gelebt.

Patienten optimal versorgen

Um auch den Alltag möglichst unkompliziert zu gestalten, hat sich im letzten Jahr ein enger Kontakt mit dem Versorgungsprogramm Mambo entwickelt. Es gehört zum Regionalen Gesundheitsnetz Leverkusen und kooperiert mit der Pronova BKK. „Durch unsere Zusammenarbeit mit Betreuungsdiensten, möchten wir Krankenhauseinweisungen vermeiden und Patienten zu Hause optimal versorgen“, sagte Christina Böttcher aus dem ambulanten Case-Management von Mambo.

Jeden ersten Montag und jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen sich Lungenerkrankte der Selbsthilfegruppe in der Doktorsburg in Wiesdorf. Neben Vorträgen der Leverkusener Ärzte, gibt es auch genug Zeit zum Plaudern. Dabei steht die Krankheit nicht unmittelbar im Vordergrund.

„Jeder weiß, was der Andere hat. Deswegen reden wir nicht immer darüber, weil es noch so viel mehr im Leben gibt“, erzählte der Vorsitzende Josef Brandl. Die Selbsthilfegruppe veranstaltet daher auch regelmäßig gemeinsame Aktivitäten, wie eine Planwagen-Fahrt oder die anstehende Heidewitzka-Hafentour auf dem Rhein.

„Atemlos“ angestimmt

Bereits auf dem Sommerfest war die fröhliche Stimmung zu spüren. Kurze Gesangseinlagen zu dem Lied „Atemlos“ von Helene Fischer, sorgten unter den Feiernden für zahlreiche Schmunzler. „Für uns ist Humor einfach sehr wichtig“, stellte Josef Brandl fest. Um das zu fördern, wird es künftig in der Selbsthilfegruppe Atmen einen eigenen Chor geben. Schließlich könne das Singen den COPD-Erkrankten (Chronisch obstruktive Bronchitis) helfen, da die Gesangsübungen die Lunge regelmäßig trainieren. Das erste Chortreffen ist bereits für nächsten Monat angesetzt.

Vorträge geplant

Parallel laufen die Planungen für eine weitere Veranstaltung auf Hochtouren. In weniger als einem Jahr wird die Selbsthilfegruppe Atmen bereits ihren 6. COPD-Tag veranstalten, womit sie die einzige regionale Selbsthilfegruppe in Deutschland ist. Als Schirmherr für das Event im nächsten Jahr wird der SPD-Bundestagsabgeordnete Professor Dr. Karl Lauterbach auftreten. Es sind Vorträge von Fachärzten und Informationsstände geplant.

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