Stempel-AktionRheindorfer Schule kämpft gegen Verkehrschaos durch Elterntaxis

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Schulleiter Heinrich Urban will die Elterntaxis an der KGS Burgweg einschränken

Leverkusen  – „Das Thema Elterntaxi begleitet uns eigentlich immer. Dabei sind sogar schon Kinder an anderen Schulen zu Schaden gekommen, wenn auch Gott sei Dank nicht bei uns in Leverkusen“, sagte der Leiter der KGS Burgweg in Rheindorf, Heinrich Urban, mit einem kritischen Blick auf das, was sich fast jeden Morgen vor der Schule abspielt: Eltern bringen ihre Sprösslinge bis vor die Pforte. Jeden Morgen gibt es ein kleines oder größeres Verkehrschaos, damit die Schüler bloß keinen Schritt zu Fuß machen müssen.

Stempel auf den Daumen

Doch vergangene Woche war das ausnahmsweise einmal nicht der Fall. Eine Projektwoche sollte die Kinder dazu animieren, zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Ein kleiner Stempel auf den Daumen oder den Handrücken belohnte jeden, der unmotorisiert an der Schule ankam.

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Schulpflegschaftsvorsitzende Daniela Morick stand an der Ecke Pützdelle und Eulengasse und erklärt, warum das Elterntaxi so schädlich und auch gefährlich ist: „Die Kinder sollen zur Schule laufen, nicht nur weil das klimafreundlicher und durch die Bewegung gesünder für sie ist, sondern auch weil jeden Morgen ein Verkehrschaos vor der Schule entsteht.“

Wenig Gemotze

Urban hatte die Eltern in einem Brief auf die Aktion aufmerksam gemacht. „Fast alle halten sich daran. Die wenigen, die es nicht tun, sind dann peinlich berührt und geloben Besserung, als wir sie morgens angesprochen haben. Keiner hat aggressiv reagiert. Das hatten wir schon einmal anders“, so der Schulleiter. Auch hätte die Schule Alternativen aufgezeigt, wo die Kinder das Auto verlassen könnten, um dann die letzten Meter zur Schule zu Fuß gehen zu können.

Zudem hätten die Lehrer das Thema im Unterricht angesprochen. „Die Kinder sind ganz begeistert, so dass wir hoffen, dass der Effekt noch wenigstens bis zu den Sommerferien anhält“, sagt Urban. Zusätzlich inhaltlich geholfen habe die Aufführung des Stücks „Abgeschnallt“ der Theatergruppe Theatertill. Anschließend hätten die Lehrer mit den Kindern über das Thema gesprochen.

„Die Schüler merken, dass sie sich zudem viel besser konzentrieren können, wenn sie sich vorher an der frischen Luft bewegt haben. Das ist bei mir ja auch selbst der Fall“, sagt Urban, der mit dem Fahrrad zur Schule kommt.

Bei schlechtem Wetter wieder Probleme

Illusionen macht er sich allerdings nicht. Das Thema werde ihm erhalten bleiben: „Spätestens, wenn es anfängt zu regnen und wieder kalt wird, geht es wieder los.“ Aber dann mache die Schule halt wieder so eine Aktion. Den Kindern habe es auf jeden Fall großen Spaß gemacht.

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