Tanztheater LeverkusenDie schwere Last des Lebens

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Leverkusen – Erst lässt man sich mitreißen in das tiefe, weitläufige Labyrinth der Sinnfrage, dann werden gründlich die Eigenschaften der Form erforscht, was diese ausmacht, wie sich verschiedene Formen und Linien beeinflussen können. Das Tanztheater Leverkusen von den Jugendkunstgruppen hat dieses Mal nicht nur eine, sondern gleich zwei berauschende Stücke auf die Beine gestellt, die am Samstagabend im Forum ihre Premiere hatten.

Depression und Suizid

Im ersten Stück befassten sich die jungen Tänzerinnen mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, und, daran anknüpfend, mit Depression und Suizid. Dem Stück gaben sie den Namen „Gedankennebel“. In fünf Passagen erzählen sie sehr kreativ die Geschichte eines depressiven Mädchens. Während um sie herum alle ihren Platz im Leben finden, für sich selbst einen Sinn im Leben entdecken, ist sie verloren, kann nicht erblühen, oder einen Weg in eine bestimmte Richtung finden, so wird es tänzerisch und durch den Einsatz vieler Requisiten dargestellt.

Die Tänzerinnen weisen ausdrücklich darauf hin, wie ernst eine Depression sein kann, zeigen, wie wichtig Hilfe ist. Symbolisiert durch Steine in einem Koffer, zeigen sie, wie schwer für einige ihre Lebenslast zu tragen ist. Mit verbundenen Augen sehen einige Weg, oder verstecken sich vor ihrer eigenen Last, die sie zu tragen haben.

Ein Stück, das zum Nachdenken anregt und den Zuschauer den Schmerz einer Depression fast nachfühlen lässt. Im zweiten Stück mit dem Titel „Form-Endet(?)“ wird etwas leichtere Kost geboten. Die zweite Gruppe erschließt verschiedene Formen in Bewegung oder im Stillstand, in Zusammenspiel und alleine.

Hier werden vor allem tänzerisch große Leistungen gezeigt. Wirr, schnell, dann langsam und zaghaft werden die Linien und Formen vollständig erkennbar dargestellt. Am Ende strahlen die Gesichter der insgesamt zwölf Tänzerinnen vor Stolz und Freude. Auch Monika Piechowics, Choreografin und Leiterin des Tanztheaters, scheint sehr zufrieden. Verbeugen, Blumen entgegennehmen, Gruppenfoto – aber bitte mit Musik im Hintergrund! – auf der Bühne herrscht am Ende eine ausgelassene, liebevolle Stimmung.

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