Technik verzögert Umzug der Feuerwehr

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Joachim Hunsdorfer hat das technische Konzept für die Leitstelle entwickelt.

Joachim Hunsdorfer hat das technische Konzept für die Leitstelle entwickelt.

Die Fertigstellung eines weiteren großen Bauprojekts wird nach hinten verschoben. Diesmal handelt es sich um die neue Feuerwehrwache, die an der Edith-Weyde-Straße entsteht. „Wir werden nicht wie geplant am 3. Juli fertig sein“, sagte Stadtdirektor Markus Märtens. Die Stadtverwaltung peilt nun einen Termin im vierten Quartal an. Grund für die Verschiebung soll die komplexe Technik sein, die noch nicht ausreichend getestet worden sei.

Sicherheit geht vor

„Sicherheit geht vor Schnelligkeit und dafür brauchen wir noch eine achtwöchige Probephase aller technischen Komponenten“, sagte Märtens. An wie viele Kleinigkeiten gedacht werden muss, zeigt der Berater für Leitstellentechnik, Joachim Hunsdorfer: „Kommt es zu einem Einsatz, muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass der Gasherd in der Küche ausgestellt wird, wenn die Feuerwehrleute sich gerade etwas kochen.“ Sonst könne man gleich danach auch noch die neue Wache löschen.

Die Technikverknüpfung stelle darüber hinaus sicher, dass die Ampel an der Kreuzung für die anderen Autos auf rot gestellt würde, so dass die Einsatzfahrzeuge schnell auf die Straße fahren könnten, ohne von vorbeifahrenden Fahrzeugen aufgehalten zu werden. „Um all das zu koordinieren, sitzen die Mitarbeiter an der Leitstelle vor einer großen Leinwand, die das Straßennetz Leverkusens zeigt. Zudem haben sie fünf miteinander vernetzte Bildschirme auf dem Schreibtisch direkt vor ihnen stehen plus einen sechsten Monitor, der mit der Außenwelt verbunden ist.

Stromnetz gesichert

Das interne Computersystem ist abgeschottet. „Und wenn der Strom ausfällt, arbeiten unsere Server trotzdem weiter, da wir unseren Strom notfalls selbst herstellen können“, so Hunsdorfer. Der Leiter der Berufsfeuerwehr, Hermann Greven, gab sich entspannt: „Wir haben ja eine funktionierende Wache.“ Bei aller Gelassenheit trotz der Verschiebung machte er aber sehr deutlich, wie wichtig das neue Gebäude für die Feuerwehr ist: „Das wird das erste Mal sein, dass alle Fahrzeuge im Trockenen und im Warmen stehen.“ In der alten Wache ist das zurzeit bei etwa der Hälfte der Rettungsfahrzeuge der Fall. „Das führt dazu, dass wir im Winter zum Beispiel erst kratzen müssen, bis wir überhaupt losfahren können.“

Nach dem erfolgreichen Probebetrieb soll dann der Umzug von der Stixchesstraße in die Edith-Weyde-Straße losgehen. Als erstes packen Branddirektion und Verwaltung ihre Kisten. In einem sehr kleinen Zeitfenster sollen anschließend die Einsatzkräfte mit ihren Wagen folgen. „In der Zeit werden andere Teile der Feuerwehr und Rettungsdienste in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, um bei einem Alarm schnell reagieren zu können.“ Jetzt muss nur noch die Technik mitspielen. Dann kann es endlich losgehen zum neuen Domizil.

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